Rebic, der wankelmütige Adler – Hütter: „Soll zeigen, dass er bleiben will“
Seit Monaten geistert das Szenario eines möglichen Abgangs von Ante Rebic durch die Messestadt Frankfurt. Der Kroate steht allerdings noch immer in Diensten der Eintracht. Desses Trainer Adi Hütter griff zuletzt durch und wechselte den zurzeit an Wadenproblemen laborierenden Angreifer bei der O:1-Niederlage gegen Racing Straßburg in den Europa-League-Playoffs schon zur Halbzeit aus. Die Causa Rebic birgt aktuell ordentlich Zündstoff.
Hütter: „Leistung passt nicht“
„Er hat in der Halbzeit angezeigt, dass er etwas hat. Ich hätte ihn aber so oder so herausgenommen, weil diese Leistung, das passt einfach nicht“, erklärte Hütter der „Bild“ seine Maßnahme. „Sich in so einem wichtigen Spiel so zu bewegen und zu verhalten, das hat mir nicht so gut gefallen“, echauffierte sich der Österreicher weiter. „Deshalb habe ich ihn dann auch erlöst.“
Die Frage bleibt, wer die Eintracht aus dem Rebic-Dilemma befreit. Während seine ehemaligen Kollegen Luka Jovic und Sebastien Haller in diesem Sommer für insgesamt 100 Millionen zu Real Madrid und West Ham United transferiert wurden, verweilt das dritte Musketier Rebic noch immer in Frankfurt. Dabei soll der launische Stürmer bereits im Mai im Verein verkündet haben, dass er die Adler verlassen will.
Wohin verschlägt es die Diva Rebic?
Anders als Jovic und Haller hat Rebic jedoch noch keinen neuen Arbeitgeber gefunden. Atletico Madrid und Inter Mailand hatten ihn zwar im Visier, Angebote erhielt der Bundesligist aber nicht. Nur warum nehmen die Top-Klubs bislang Abstand vom Vize-Weltmeister? An seinen fußballerischen Qualitäten dürfte es nicht liegen. Ein Grund könnte allerdings sein, dass er als Diva gilt und daher bisweilen die Konstanz vermissen lässt. Rebic ist ein Hitzkopf, der sich wirklich wohl fühlen muss, um sein volles Leistungsvermögen abzurufen. Bei weitem kein Ausschlusskriterium, aber eben auch nicht unbedingt die beste Bedingung für eine Anstellung bei einem internationalen Top-Verein.
Für marktwertgerechte 40 Millionen Euro würde Sportdirektor Bruno Hübner den 25-Jährigen ziehen lassen. Mit dem 28-jährigen Türken Cenk Tosun vom FC Everton hat man wohl längst einen Nachfolger an der Angel. Da das Transferfenster allerdings am 2. September schließt, werden Hübners Handlungsmöglichkeiten zunehmend eingeschränkt. „Wenn Ante uns verlassen sollte, muss es so sein, dass wir noch handeln können“, so der 58-Jährige. Dabei will Hütter den pfeilschnellen Offensivmann trotz der aktuellen Probleme gar nicht unbedingt loswerden. Aber „wenn er hier bleiben will, möchte ich, dass er das zeigt. Wenn nicht, müssen wir eine Lösung finden.“ Bloß wer traut sich zu, den nicht immer pflegeleichten Rebic in den Griff zu kriegen?