Ntep vor Abschied aus Wolfsburg: „Habe einiges nicht gut gemacht“
Als der VfL Wolfsburg im Januar 2017 Paul-Georges Ntep für acht Millionen Euro verpflichtete, waren die Erwartungen groß. 143 Spiele hatte der damals 24-Jährige in der Ligue 1 und 2 für den Stade Rennes und die AJ Auxerre bestritten und dabei 38 Tore erzielt und weitere 23 vorbereitet. In der Autostadt konnte der Offensivmann allerdings nie an seine Leistungen in Frankreich anknüpfen. Eine endgültige Trennung ist nur noch eine Frage der Zeit.
Keine Pflichtspielminute 2018/19
Bei den Wolfsburgern befindet sich Ntep seit einigen Wochen komplett auf dem Abstellgleis. Der neue Trainer Oliver Glasner hatte den Kameruner Mitte Juli ausssortiert und in die U23 versetzt. Für Ntep war das allerdings kein großes Drama. Im Gegenteil: „Das war auch mein persönlicher Wunsch“, sagt er dem „Sportbuzzer“. „Ich wollte die Mannschaft nicht stören und konnte in der Reserve endlich wieder spielen.“ Überhaupt ist dem Profi so gar nicht zum Nachtreten zumute. „Ich habe großen Respekt vor dem VfL. Natürlich gab es viele Veränderungen im Verein, aber ich persönlich habe einiges einfach nicht gut gemacht“, geht der frühere Hoffnungsträger mit sich selbst hart ins Gericht. „Für mich war es nicht einfach. Es gab viele Dinge, die nicht gut gelaufen sind. Ich hatte Verletzungen und letztlich stand ich einfach nicht auf dem Platz, weil ich nicht besser war als meine Kollegen.“
Und die Zahlen lügen nicht. Ntep kann im Wolfsburger Trikot lediglich 19 Pflichtspiel-Einsätze vorweisen. Der letzte davon ist auf den 16. Dezember 2017 datiert. Denn in der Rückrunde der Saison 2017/18 wurde Ntep zunächst in die Ligue 1 zur AS St. Etienne verliehen. Dort gelang ihm in 13 Spielen ein Treffer. Nach seiner anschließenden Rückkehr nach Niedersachsen bekam er dann überhaupt kein Bein mehr an die Erde. Ex-Coach Bruno Labbadia setzte nicht auf ihn und so hat Ntep in der letzten Saison nicht eine einzige Pflichtspielminute absolviert.
Ntep: „Keine Option, hierzubleiben“
In Wolfsburg steht Ntep noch bis 2021 unter Vertrag, sein Jahresgehalt soll sich auf etwa vier Millionen Euro belaufen. Doch der mittlerweile 27-Jährige hat sportliche Ambitionen und ist bereit, gehaltliche Einbußen hinzunehmen. „Nach einem Jahr ohne Einsatz bei den Profis ist es Zeit für eine Veränderung. Es ist für mich keine Option, hierzubleiben“, hat der zweifache Nationalspieler ein klares Ziel. „Ich möchte einfach wieder auf dem Platz stehen und meiner Mannschaft helfen.“
Der Markt für den Linksaußen ist jedoch begrenzt. Am wahrscheinlichsten erscheint eine erneute Rückkehr nach Frankreich. Konkrete Anfragen haben Geschäftsführer Jörg Schmadkte und Sportdirektor Marcel Schäfer zu ihrem Bedauern aber noch nicht erhalten. „Ich denke, dass wir bis zum 2. September eine Lösung finden werden“, so Ntep, der aufgrund des Karriereknicks nicht verzagt.„Es gibt viele Spieler, denen das auch schon passiert ist. Das kann passieren.“ Seine Zukunft liegt aller Voraussicht nach nicht in Deutschland. „Ich denke, es geht ins Ausland.“