Bremens Konkurrenzkampf: Kohfeldt muss die Balance finden
Die ganz großen Knaller gab es in der abgelaufenen Transferphase bei Werder Bremen nicht. Weder auf der Seite der Neuzugänge noch auf der, der Abgänge. Doch Trainer Florian Kohfeldt muss sich in dieser Spielzeit nun einem unbekannten Luxusproblem entgegenstellen. Segen und Fluch zugleich.
Nur Kruse-Abgang schmerzt
Von 2001 bis 2009 spielte Trainer Florian Kohfeldt selbst für Werder Bremen. Damals in der Drittvertretung des Klubs. Nach seinem Karriereende verließ er den Klub aber nicht. Der gebürtige Siegener arbeite als Co- und Cheftrainer im Jugendbereich und bei der Reserve der Werderaner. Seit November 2017 betreut er die Profis. Erst vor kurzem setzte er mit seiner Vertragsverlängerung bis 2023 an deutliches Zeichen.
Kohfeldt sich zur Identifikationsfigur werden, wenn er es nicht schon ist. Diese Rolle hätte man sich auch für Max Kruse gewünscht. Der deutsche war in der abgelaufenen Spielzeit einer der Schlüsselspieler. Anstatt einen Vertrag zu verlängern, verließ er aber den Klub nach Fenerbahce Istanbul. Ansonsten musste der Klub von der Weser aber keine Enttäuschungen einstecken. Alle anderen Abgänge waren zu verschmerzen.
Hingen versuchte man sich punktuell zu verstärken. Zwar landete man keinen großen Transfer-Coup, aber die gefundenen Baustellen scheinen geschlossen. „Der Kader ist besser als letztes Jahr“, meint daher auch Trainer Kohfeldt. Durch den ein oder andern Neuzugang verschärft sich auch der Konkurrenzkampf. Das bedeutet auch ein neues Aufgabenfeld für den Trainer.
Denn der 36-Jährige wird die richtige Balance finden müssen, um seine vielen Akteure zufriedenzustellen. Doch die Problematik sieht der Coach gelassen. „Konkurrenzkampf ist doch etwas positives“, meint Kohfeldt. Außer auf der Torwart-Postion dürften einige Duelle um einen Stammplatz auftreten.
Enger Konkurrenzkampf auf allen Positionen
In der Innenverteidiger plagen die Werderaner derzeit Verletzungssorgen. Bei der Rückkehr der Akteure dürfte es aber spannend werden. Dann dürften sich Ömer Toprak, Sebastian Langkamp, Niklas Moisander und Milos Veljkovic um zwei Plätze im Zentrums streiten. Derzeit ist Moisander der einzige verletzungsfreie Innenverteidiger. Das führte dazu, dass Theodor Gebre Selassie am vergangenen Wochenende in der Innenverteidigung aushalf.
Eigentlich spielt er über rechts. Auch da steht ihm mit Neuzugang Michael Lang neue Konkurrenz ins Haus. Auf links ist Marco Friedl derzeit konkurrenzlos, weil Ludwig Augustinsson noch ausfällt. Bei passender Fitness dürfte er aber einen Stammplatz beanspruchen. Welche Rolle Neuzugang Leonardo Bittencourt im Bremen-System einnimmt, ist unklar. Der Deutsch-Brasilianer kann im Zentrum, wie auf den Flügeln eingesetzt werden. Dafür müsste eventuell Nuri Sahin als defensiver oder einer der drei offensiven Niclas Füllkrug, Josh Sargent oder der formstarke Yuya Osako weichen.
So oder so, für Florian Kohfeldt wird es schwierig das richtige Maß zu finden. In seinem Kader sind nur wenige Akteure eigentlich fest gesetzt. Der Rest liefert sich einen Konkurrenzkampf auf Augenhöhe.