Karim Rekik und Niklas Stark: Nur eine Formkrise – oder ein Trend?
Hertha BSC hat einen kleinen Fehlstart in die neue Saison hingelegt. Nach dem guten 2:2 bei Bayern München setzte es gegen den VfL Wolfsburg und den FC Schalke 04 zwei 0:3-Niederlagen. Einen gehörigen Anteil daran haben auch die bisher gesetzten Innenverteidiger Karim Rekik und Niklas Stark. Ist deren Formkrise noch eine Momentaufnahme oder gar bereits ein Trend?
Rekik nicht clever genug – Stark abgelenkt?
Karim Rekik präsentiert sich gerade in letzter Zeit einfach nicht clever genug. Der Niederländer verschuldete beim 0:3 gegen den VfL Wolfsburg insgesamt bereits seinen fünften Elfmeter, seitdem er bei Hertha BSC spielt. Rekik sagt gegenüber „BILD“ diesbezüglich: „Ich kenne diese Zahlen. Die gefallen mir nicht. In dem Fall muss ich einfach darauf achten, in Zukunft im Strafraum noch vorsichtiger zu agieren.“ Auffällig ist bei dem 24-Jährigen vor allem, dass er nicht mehr an die teils sehr guten Leistungen aus seiner ersten Saison 2017/2018 bei Hertha BSC anknüpfen kann. Er verschuldet Elfmeter, gewinnt weniger Zweikämpfe – gegen Schalke kam dann noch das Eigentor hinzu. Hätte er den Ball einfach durchgelassen, wäre er ins Aus gegangen. Möchte Rekik weiterhin regelmäßig Spielpraxis erhalten, muss er sich schleunigst steigern.
Auch sein Innenverteidigerkollege Niklas Stark agierte zuletzt alles andere als überzeugend. Gegen Wolfsburg offenbarte er vor einem Gegentor Schwächen in der Zweikampfsführung, auf Schalke kam nun das völlig unnötige Eigentor hinzu. Stark äußerte sich nach dem Spiel über sein Eigentor ohne Gegnerdruck wie folgt: „Das ist bitter, das darf nicht passieren.“ Dennoch fährt er nun zur Nationalmannschaft. Erneut hofft er auf seinen ersten Einsatz, nachdem er bei seinen letzten Nominierungen stets nur die Bank drückte. Ob es dazu kommt, bleibt aber noch abzuwarten. Vielleicht ist Niklas Stark derzeit auch nicht fokussiert genug auf Hertha BSC. Im Sommer gab es immer wieder Gerüchte über einen möglichen Vereinswechsel. So oder so muss er bessere Leistungen zeigen, um sich perspektivisch bei der Nationalmannschaft durchzusetzen. Sonst droht ihm auch bei Hertha BSC die Bank.
Torunarigha und Boyata als Alternativen
Sowohl für Karim Rekik, als auch für Niklas Stark gibt es im Kader von Hertha BSC hochwertige Alternativen. Jordan Torunarigha könnte demnächst anstelle von Karim Rekik in die erste Elf rücken. Dieser stand bereits beim ersten Pflichtspiel im Pokal bei Eichstätt in der Startelf, allerdings als Linksverteidiger. Dabei konnte er nicht überzeugen, er stand sogar kurz davor, mit gelb-rot vom Platz zu fliegen. Ante Covic wechselte ihn deshalb in der Halbzeit. Nach dem Pokalspiel sagte dieser über seinen Schützling: „Ich wollte Jordan schützen. Er war übermotiviert.“ Nun könnte er bald aber wieder eine Chance erhalten.
Auch Niklas Stark hat seinen Stammplatz nicht unumstritten sicher. Der erfahrene Dedryck Boyata könnte ihn bald ersetzen. Dieser war im Sommer ablösefrei von Celtic Glasgow zu Hertha BSC gewechselt. Allerdings verpasste er weite Teile der Sommervorbereitung. Erst jetzt stieg er wieder in das Mannschaftstraining ein. Trainer Ante Covic sagt laut dem „Tagesspiegel“ über ihn: „Wir werden sehen, wie er sich in der Woche präsentiert und wie es sein Körper verkraftet, wenn er jeden Tag zweimal trainiert.“ Eine Option für das nächste Spiel nach der Länderspielpause in Mainz ist er aber wohl noch nicht. Perspektivisch muss Niklas Stark dennoch bessere Leistungen zeigen, um seinen Stammplatz zu behaupten.