Hoffenheims Coach Schreuder: „Müssen sicherstellen, dass wir Punkte holen“
Mit vier Punkten aus vier Spielen startete Alfred Schreuder mit der TSG 1899 Hoffenheim durchwachsen in die neue Bundesliga-Saison. Im Interview mit der niederländischen Zeitung „De Telegraaf“ spricht der neue Hoffenheim-Coach über seine Vergangenheit bei Ajax Amsterdam und die Vereinsphilosophie der TSG.
Schreuder: „Dankbar für die Zeit bei Ajax“
In Hoffenheim ist Alfred Schreuder kein Fremder. Im Oktober 2015 begann er als Co-Trainer neben Huub Stevens bei der TSG und blieb auch unter Julian Nagelsmann weiterhin Assistenzcoach. Im Januar 2018 zog es Schreuder zurück in seine Heimat und er wurde Co-Trainer neben Erik ten Hag bei Ajax Amsterdam. Mit Ajax gewann der 46-Jährige das niederländische Double und erreichte außerdem das Halbfinale der Champions League. Der gebürtige Barnevelder blickt positiv auf die Zeit in Amsterdam zurück: „Es war eine großartige Zeit. Ich bin sehr dankbar für meine Zeit bei Ajax.“
Gegenüber der niederländischen Zeitung betont Schreuder auch die Transferpolitik Amsterdams: „Schauen Sie sich an, welche Auswahl Marc Overmars (Sportdirektor bei Ajax Amsterdam, Anm. d. R.) in der letzten Saison für uns getroffen hat. Ajax hat die besten Spieler behalten und unter anderem mit Dusan Tadic und Daley Blind gut eingekauft. Da sehen Sie, was entstehen kann. Das solltest du nie aus den Augen verlieren. Es ist wirklich großartig, was wir erreicht haben.“
„Müssen ein neues Team aufbauen“
Diese Art der Transferpolitik ist aber nicht die einzige, die der 46-Jährige in seiner Trainerlaufbahn durchlebt hat. Zu seiner Zeit als Cheftrainer beim FC Twente wurden jährlich die besten und wichtigsten Spieler verkauft. Ähnlich lief es bei der TSG Hoffenheim vor dieser Saison auch – für rund 130 Millionen Euro wurden Spieler verkauft; ausgegeben wurde mit nur rund 30 Millionen Euro nur vergleichsweise wenig.
„Hoffenheim hätte leicht 70 oder 80 Millionen ausgeben können, aber das passt nicht zur Philosophie des Vereins. Sie wollen es mit ihren eigenen Spielern oder jungen Talenten schaffen, die sich hier entwickeln können. Also müssen wir ein neues Team aufbauen“, sagt Schreuder. „Spieler besser machen, das passt zum Verein und auch zu mir. So habe ich immer beim FC Twente gearbeitet.“
Bruder Dick als Co-Trainer
Alfred Schreuder genießt es, zurück in der Bundesliga zu sein. Sein Bruder Dick steht ihm dabei zur Seite – er ist Co-Trainer bei der TSG. Schreuder erzählt dem „De Telegraaf“: „Das ist so eine starke Konkurrenz. Es ist sehr schön und lehrreich, wieder als Cheftrainer zu arbeiten, aber wir müssen sicherstellen, dass wir Punkte holen.“
Beim Heimspiel gegen den SC Freiburg am letzten Samstag konnten die Sinsheimer keine Punkte einfahren und musste sich mit einer deutlichen 0:3-Niederlage gegen die Mannschaft von Christian Streich zufriedengeben.