Sidney Sam: „Österreichische Bundesliga ist viel stärker als zweite deutsche Liga“
Mit Sidney Sam hat der SCR Altach vor wenigen Tagen noch spät einen prominenten Neuzugang verpflichtet. Der Offensivmann war nach seinem Abgang aus Bochum drei Monate vereinslos, seine Hoffnungen auf einen Wechsel ins deutsche Oberhaus hatten sich zuletzt zerschlagen. In Österreich will der frühere Leverkusen- und Schalke-Profi noch einmal voll angreifen.
Altach ist für Sam „keine Notlösung“
Nach der letzten Station Bochum wollte der 31-Jährige nicht erneut für einen Zweitligisten auflaufen. „Weil mir die Spielweise einfach nicht liegt. Du reibst dich sehr stark in Zweikämpfen auf, der Fußball ist technisch nicht so stark, und du hast natürlich nicht Mitspieler, die dich so einsetzen können wie in der Bundesliga“, sagte er noch Mitte September im „Sport Bild“-Interview. Sam liebäugelte mit einer Rückkehr in die Erstklassigkeit. „Am liebsten in der Bundesliga oder einer anderen starken Liga wie Spanien, Italien, Frankreich oder auch Belgien“. Der fünfmalige Nationalspieler wollte zwar „auf keinen Fall arrogant wirken“, zeigte sich aber „überzeugt, dass er außer Bayern und Dortmund allen Mannschaften in der Bundesliga sofort weiterhelfen“ könnte.
Da jedoch kein deutscher Erstligist „akut Bedarf auf meiner Position“ hatte und sich ein Wechsel zum RSC Anderlecht zerschlug, ging es nach Österreich. „Der Wechsel ist absolut keine Notlösung. Ich bin total sicher, dass es genau der richtige Schritt für mich ist“. Die österreichische Bundesliga sei „viel stärker als die zweite Liga in Deutschland. „Kein Verständnis“ habe er daher für all jene, die ihn nun wegen des Wechsels nach Altach „belächeln“.
Sams Anspruch: „Ich möchte Anführer sein“
Besonders imponierend sei gewesen, wie sich Sportdirektor Christian Möckel und Trainer Alex Pastoor „um mich bemüht haben“. Aktuell befindet sich Altach zwar im Abstiegskampf, der Spielstil der ballbesitzaffinen Vorarlberger liege Sam jedoch. 122 Erstliga- und 101 Zweitligaspiele hat der Deutsch-Nigerianer in seiner Vita stehen. „Ich möchte der Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen, Impulse geben, meine Kollegen gleich mitreißen“, so der Linksfuß, der für ein Jahr unterschrieben und sich gleich die Rückennummer 10 gekrallt hat. „Die passt zu mir. Klar, ich möchte Anführer sein und vorneweg marschieren“. Im ersten Spiel nach seiner Vertragsunterzeichung ging es für Sams neuen Verein zum Serienmeister RB Salzburg. Beim Champions-League-Teilnehmer unterlag Altach mit 0:6, Sam saß 90 Minuten auf der Bank.