Hannovers Neuzugang Marc Stendera: „Ich habe nie aufgegeben“
Marc Stendera wechselte im September von Eintracht Frankfurt zum Zweitligisten Hannover 96 und unterschrieb einen Einjahresvertrag. Im Interview mit „SPORTBUZZER“ spricht er über seine Vergangenheit bei der Eintracht und seine Motivation und Kraftquelle in den letzten Jahren.
Stendera: „Ich hoffe, dass der Sieg uns Schwung bringt“
Die bislang beste Saisonleistung zeigte Hannover 96 im letzten Spiel gegen Dynamo Dresden. Die Mannschaft von Mirko Slomka siegte mit 2:0. Für Stendera, der beide Tore vorbereitete, und Hannover war der Sieg mehr als wichtig; vor allem nach der hohen 0:4-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg vergangene Woche. „Das war ein schönes Gefühl, das ich davor lange Zeit nicht hatte“, sagt Stendera. „Das tut uns allen für das Selbstbewusstsein gut – mir natürlich auch. (…) Wichtiger ist aber, dass wir als Mannschaft funktionieren. Wenn die Jungs mich nicht unterstützen, kann ich so ein Spiel nicht abliefern. Ich hoffe, dass der Sieg uns Schwung bringt und wir das nächste Heimspiel auch gewinnen. Es war ein schöner Moment, aber wir müssen hart dafür arbeiten, auch weiterhin schöne Momente erleben zu können.“
Nach seiner Verletzungsserie bei Eintracht Frankfurt beginnt für Marc Stendera nun ein neues Kapitel. Er ist fit und hat auch den Spaß am Fußball wiedergefunden: „Nach dem Spiel in Dresden war ich echt erleichtert und happy. Das sind Momente, die guttun. Da merkt man, dass man noch Fußball spielen kann und es nicht verlernt hat.“
An ein Karriereende wegen seiner Ausfälle hatte der 23-Jährige allerdings nie gedacht, wie er im „SPORTBUZZER“-Interview erzählt: „Dafür bin ich noch viel zu jung, das war nie eine Option. (…) Aber klar macht man sich Gedanken. Das belastet einen im Alltag. Man geht vielleicht mit schlechter Laune nach Hause, und die Familie bekommt es ab. Das will man ja auch nicht. Deswegen ist es schön, dass ich eine neue Herausforderung gefunden habe und dass es jetzt so positiv angefangen hat.“
Kampf und Wille wurden belohnt
Ein positiver Ausgleich für den vom Verletzungspech verfolgten Mittelfeldspieler war und ist seine Familie: „Ich habe viel Vertrauen von der Familie bekommen. Meine Frau hat mich immer unterstützt, meine Freunde waren immer da. Ich habe mir einfach gesagt: Egal, was passiert, mich kriegt keiner kaputt. Das habe ich mir so beibehalten, habe mir jedes Training den Arsch aufgerissen. Jetzt wurde es belohnt. Ich habe nie aufgegeben und die Zeit genutzt, um jetzt bereit zu sein.“
Stendera ist auf einem guten Weg, sich zum neuen Stammspieler zu entwickeln. Der gebürtige Kasseler sieht seine neue Rolle bei Hannover 96 sehr positiv. „Ich bin natürlich nicht mehr gewohnt, 90 Minuten durchzupowern, aber ich fühle mich gut“, sagt Stendera. „Nach drei Spielen kannst du noch nicht die Leistung bringen, die du im Endlevel hast. Aber die Minuten, die ich im Spiel kriege, tun mir gut. Ich hoffe, dass es sich stetig verbessert.“