Heynckes über Schweinsteiger-Karriereende: „Er war der Top-Profi schlechthin“
Nachdem Bastian Schweinsteiger mit Chicago Fire abermals die MLS-Playoffs verpasst hatte, verkündete der 35-Jährige am vergangenen Dienstag sein endgültiges Karriereende. Seine Laufbahn in der Nationalmannschaft hatte er bereits 2016 an den Nagel gehangen. Ein Trainer, der ihn über mehrere Jahre beim FC Bayern begleitete, ist Jupp Heynckes. Im „Kicker“ würdigte der 74-Jährige Schweinsteiger nun.
Schweinsteiger als verlängerter Arm
Im Jahr 2009 sowie zwischen 2011 und 2013 trainierte Heynckes Schweinsteiger beim FC Bayern. Die Beziehung zwischen Trainer und Spieler sei eine besondere gewesen. Schweinsteiger habe „den Top-Profi schlechthin verkörpert“. Unter Heynckes übernahm der Weltmeister von 2014 bereits erste Führungsaufgaben und stellte sich dabei stets in den Dienst der Mannschaft. „Für mich wurde er zum verlängerten Arm auf dem Platz und innerhalb der Gruppe“, so Heynckes. Er sei ihm „heute noch dankbar“ für seinen Einsatz im Mannschaftsgefüge.
Vor allem in puncto Fußballverständnis sei Schweinsteiger vielen anderen Profis voraus gewesen. „Mit Bastian konnte man immer über spielstrategische und taktische Fragen reden. Er war immer um kluge Lösungen bemühte“, sagt Heynckes. So wuchs er beim FC Bayern auch zur Führungspersönlichkeit und späterem Kapitän der Nationalmannschaft heran. „Wenn er es für nötig erachtete, hat er in der Pause ein paar passende Worte gesagt, wie es sich für eine Spielerpersönlichkeit gehört.“
Schweinsteiger tritt hochdekoriert ab
In seiner rund 17-jährigen Fußballerkarriere hat Schweinsteiger alles gewonnen, was zu gewinnen gab. Die Highlights stellen allerdings mit Sicherheit die Jahre 2013 und 2014 dar. Auf Vereinsebene gewann er mit dem FC Bayern unter Jupp Heynckes das Triple, mit der Nationalmannschaft wurde er im Maracana-Stadion Weltmeister. Sowohl beim Gewinn der Champions League als auch für den Weltmeistertitel war er einer der wichtigsten Schlüsselspieler. „Basti war eine Kämpfernatur. Die blutende Risswunde unter dem rechten Auge, die er sich im WM-Finale 2014 gegen Argentinien zuzog, ist das Symbol seiner Einstellung“, so Heynckes.
Schweinsteiger habe „als Fußballer alles erreicht“ und könne sich nun der Familie widmen. „Für mich persönlich war es ein Privileg, mit diesem Spieler zusammengearbeitet zu haben. Schweinsteiger gehört zu den ganz Großen des FC Bayern und des deutschen Fußballs“, huldigt Heynckes ihn. Obwohl ihn der Trainer so schätzt, traut er Schweinsteiger eine Trainerkarriere allerdings nicht zu. Dafür sei er „sehr sensibel und nicht der Typ für die Öffentlichkeit“.