„Wenn Bayern anruft, schließe ich nichts aus“ – Ten Hag spricht über seine Zukunft
Mit Ajax Amsterdam zog Erik ten Hag in der vergangenen Saison sensationell ins Halbfinale der Champions League ein. Seit Dezember 2017 sitzt der 49-Jährige auf der Trainerbank des niederländischen Rekordmeisters. Zuvor trainierte ten Hag neben dem FC Utrecht und den Go Ahead Eagles auch die zweite Mannschaft vom FC Bayern München. Dort konnte er sich einiges von Pep Guardiola abgucken. Über seine Zeit in München, eine mögliche Rückkehr und verschiedene Zukunftspläne sprach der geborene Haaksbergener mit dem „Kicker“.
Ten Hag bleibt Ajax treu
International spielte Ajax die erfolgreichste Saison seit über zehn Jahren. Natürlich weckte genauso wie die Leistungsträger auf dem Platz Matthijs de Ligt und Frenkie de Jong auch ihr Trainer Erik ten Hag Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen. Ein Engagement bei einem anderen Klub kam für den Niederländer allerdings nicht in Frage. „Ich bin jetzt knapp zwei Jahre hier, habe mich total eingelebt. Zu viel zu schnell verändern will ich nicht“, so der 49-Jährige, „hier kann ich langfristig helfen, Erfolg aufzubauen.“
Einen konkreten Karriereplan hat ten Hag nicht. Dennoch spielt er gedanklich mit unterschiedlichen Möglichkeiten. Eine Option sei die Rolle als Teammanager eines Vereins, beispielsweise in England. Diese Funktion hatte er bereits in Utrecht und bei den Go Ahead Eagles inne. „Ich habe das gerne gemacht, das könnte mich reizen, ebenso Technischer Direktor. Aber momentan bin ich Coach, vielleicht bleibe ich das auch, alles zu seiner Zeit“, sagt ten Hag.
Ten Hag ist „kein Träumer“
Bereits in der vergangenen Saison wurde der Niederländer gerüchteweise mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Auch Bayern-Legende Lothar Matthäus konnte sich ein Engagement von ten Hag in München durchaus vorstellen. Ein ernsthaftes Angebot der Münchener hat es wohl aber (noch) nicht gegeben. Trotzdem ist eine solche Vorstellung, auch aufgrund der Ergebniskrise der Bayern in den letzten Wochen, omnipräsent. Auf die Frage nach seiner Reaktion, wenn der deutsche Rekordmeister erneut anrufen würde, antwortet ten Hag: „Dann schließe ich nichts aus. Aber ich bin fast 50 und kein Träumer. Es kommt – oder es kommt nicht.“
Im Jahr 2013 war der Niederländer mit den Go Ahead Eagles gerade in die Eredivisie aufgestiegen, als die Anfrage aus München kam und er etwas irrational zur Regionalligamannschaft des FC Bayern. „Es war kein logischer Schritt. Für mich ging es darum, in einen Verein wie Bayern zu kommen. Pep Guardiola war da und, für mich noch wichtiger, Matthias Sammer mit seiner strategischen Arbeitsweise und der Mentalität, die er in einen Verein bringt.“ Beide sind nun nicht mehr in München, aber auch ten Hag hat sich weiterentwickelt, sodass man sich ein erneutes Engagement beim FC Bayern vorstellen könnte. Diesmal dann selbstverständlich als Trainer der ersten Mannschaft.