„Mittelfristig muss Schalke international spielen“ – Schneider über Ambition und Wirklichkeit
Mit vier Siegen in Folge zwischen Spieltag drei und sechs der laufenden Bundesligasaison startete der FC Schalke 04 eine eher unerwartete Serie. Danach folgten nun beim 1:1 gegen den 1. FC Köln und beim 0:2 gegen die TSG Hoffenheim zwei Partien ohne Sieg. Vor allem die Torausbeute der Stürmer bereitet den Schalker Fans wieder einmal Sorgen. Mit Ahmed Kutucu und Rabbi Matondo (jeweils ein Tor) haben erst zwei Angreifer das gegnerische Netz zum Zappeln gebracht. Dazu äußerte sich S04-Sportvorstand Jochen Schneider nun in der RTL Nitro-Sendung „100% Bundesliga“. Außerdem sprach der Funktionär über das anstehende Revierderby sowie kurz- und langfristige Ziele der Königsblauen.
Schneider sieht kein Stürmerproblem
Im Zentrum der öffentlichen Kritik stand in den letzten Wochen vor allem Guido Burgstaller. Entweder spielte er im Schalker Angriff den Alleinunterhalter oder lief an der Seite von wahlweise Mark Uth, Ahmed Kutucu oder Rabbi Matondo auf. Allerdings gelang dem Österreicher in keiner dieser Kombinationen ein Tor. Lediglich bei den Lauf- und Zweikampfwerte konnte Burgstaller überzeugen. Darin sieht auch Schneider seine Qualitäten. „Ich muss an der Stelle ganz explizit hervorheben, was der Junge für die Mannschaft leistet, wie er ackert, ist nicht hoch genug anzurechnen. Der wird auch wieder seine Tore machen“, so der 49-Jährige im Interview.
Als ähnliches Beispiel verwendet Schneider die Situation von Timo Werner. Auch der Leipziger Stürmer hatte nach einem sehr starken Saisonstart mehrere Spiele lang nicht getroffen und geriet so in die Kritik. „Das passiert jedem Stürmer. Wenn er (Burgstaller, Anm. d. Red.) eins geschossen hat, dann kommt das nächste direkt danach.“ Dennoch schließt Schneider auch einen Winterneuzugang im Sturm nicht aus. „Müssen wir mal schauen“, antwortete der Sportvorstand auf die Frage nach einer Verstärkung im kommenden Transferfenster.
Schalke will weiter kein Saisonziel formulieren
Mit der Art und Weise wie Schalke in dieser Saison Fußball spielt, ist Schneider sehr zufrieden. „Natürlich hätten wir aus den letzten zwei Wochen den einen oder anderen Punkt mehr gehabt, aber wir wissen genau, wo wir herkommen und befinden uns auf einem guten Weg.“ Dieser gute Weg könnte die Königsblauen auch schon in dieser Saison wieder ins internationale Geschäft führen. Als konkretes Ziel will Schneider das allerdings nicht formulieren. „Wir haben vor der Saison gesagt, wir wissen genau, wo wir herkommen, aus welch schwieriger Situation wir kommen. Wir haben klar angesprochen, welche Dinge wir ändern und für welche Art von Fußball wir stehen wollen. Es wäre fehl am Platz, ein konkretes Ziel auszugeben.“ Mittelfristig müsse ein Klub wie Schalke 04 aber wieder regelmäßig international spielen.
In der Hinsicht ist der Rivale aus Dortmund den Knappen schon einen Schritt voraus. Trotzdem befinden sich die beiden Vereine in der laufenden Saison auf Augenhöhe. Lediglich ein Punkt trennt die Reviernachbarn in der Tabelle. Am Samstagnachmittag treffen beide Teams im 155. Revierderby aufeinander. Diesmal geht Schneider entspannter als in der vergangenen Saison in die Partie. „Vorm ersten Derby hatte zumindest ich ordentlich Bammel, weil der BVB damals unglaublich gut drauf war, und wir keine Form hatten. Dann hatten wir in verschiedenen Momenten an dem Tag das nötige Matchglück. Ich weiß nicht, ob wir diesmal gewinnen werden. Wir hoffen es. Das Revierderby ist ein besonderes Spiel. Es ist mein zweites Derby nach dem im April. Hoffen wir mal, dass es ähnlich ausgeht.“