Hoeneß: „Die schlechten Spiele macht nicht der Trainer, sondern die Mannschaft“
Manuel Neuer fand nach dem knappen Pokalsieg des FC Bayern gegen den VfL Bochum deutliche Worte. „Das war nicht das, was man vom FC Bayern erwarten kann. Das war enttäuschend und traurig“, erklärte der Kapitän. Der Torhüter kritisierte den Auftritt der Münchener deutlich und fügte seine Worte damit in eine längere Reihe von berechtigter Kritik am derzeitigen Auftreten des deutschen Rekordmeister ein. Bayern-Präsident Uli Hoeneß sieht seinen Klub mit Blick auf die Zukunft jedoch weiterhin nicht in Not.
Hoeneß und Goretzka stellen sich vor Niko Kovac
Hoeneß begrüßte in der Münchener „Abendzeitung“ die klaren Worte von Manuel Neuer. „Ich finde es prima, wenn der Kapitän das so deutlich anspricht“, sagte der 67-Jährige und nimmt anschließend Trainer Niko Kovac in Schutz. „Man sollte aufhören, immer nur auf den Trainer einzuhauen, die schlechten Spiele macht nicht der Trainer, sondern die Mannschaft.“ Tatsächlich präsentiert der FC Bayern aktuell ein ungewohntes Gesicht. Gegen Bochum gipfelte die derzeitige Schwächephase in einem desolaten Passspiel und dem Ausbleiben konstanter Dominanz. Auch Leon Goretzka lenkte nach dem knappen Sieg gegen seinen Jugendklub die Diskussion weg vom Trainer. „Man muss besprechen, woran das liegt. Aber in erster Linie liegt es an den Spielern, einen Pass an den Mann zu bringen, nicht am Trainer“, erklärte der 24-Jährige.
„Die Langeweile in der Bundesliga kommt noch früh genug“
Doch Uli Hoeneß möchte keine Bestandsaufnahme machen. Der Diskussion um die aktuelle Verfassung der Bayern entgeht er mit einem Blick in die Zukunft. „Ich freue mich auf die Spiele in Frankfurt und auch gegen Dortmund, weil ich gar keine Sorgen habe, dass unsere Mannschaft die zu leicht nimmt.“ Seine Sorglosigkeit weitet der Präsident noch aus: „Die Langeweile in der Bundesliga kommt noch früh genug“, sagt der geborene Ulmer.
Mit Blick auf das Erreichen der nächsten Pokalrunde, der komfortablen Situation in der Champions League und der Enge in der Bundesligatabelle sieht Hoeneß die Münchener Dominanz nicht in dauerhafter Gefahr. „Bei unserer Mannschaft habe ich immer das Gefühl: Dann, wenn es darauf ankommt, wie in Tottenham, wie in Leipzig, wie auf Schalke, dann spielt sie gut und die Spieler geben Gas.“ Der Präsident glaubt an seine Mannschaft. Doch er muss sich wohl auch der Frage stellen, ob nicht auch das K.O- Spiel im DFB Pokal ein Spiel war, in dem es „darauf ankommt.“