Leipzigs Christopher Nkunku: „Wir sagen nicht, dass der Titel unser Ziel ist“
Leipzigs Christopher Nkunku wechselte diesen Sommer zu den „Roten Bullen“. Seine Jugend und den Anfang seiner Profikarriere verbrachte der 22-Jährige beim französischen Erstligisten Paris Saint-Germain. Der Mittelfeldspieler spielt außerdem seit 2016 für die französische U20-Nationalmannschaft. Gegenüber dem „kicker“ äußert sich Nkunku zu seiner Anfangszeit in Deutschland. Er zieht außerdem Vergleiche zwischen PSG und RB Leipzig.
Nkunku: „Ich verstehe schon ziemlich viel“
Nach seinem Wechsel nach Deutschland veränderte sich vor allem kulturell für den jungen Franzosen einiges. Doch Nkunku kommt gut zurecht, wie er dem „kicker“ erzählt: „Ein französischer Journalist hat mich gefragt, ob ich – wenn ich nach Leipzig gehe – auch ein wenig wie ein Deutscher werden wolle. Ich verstehe darunter, dass ich mich integrieren, die Sprache lernen muss und dass ich alles mitnehmen will, was Deutschland anzubieten hat. Bei der Sprache komme ich gut voran, ich verstehe schon ziemlich viel.“
Der 22-Jährige sieht den Umzug in ein fremdes Land allerdings keinesfalls als gravierende Veränderung: „Mein neues Leben in Leipzig ist gar kein großer Umbruch für mich. Bei PSG waren auch viele Ausländer im Kader, da wurde beileibe auch nicht nur Französisch gesprochen. Bei RB ist Deutsch zwar Amtssprache, aber ich komme auch mit anderen Sprachen in Berührung. Und was meine Familie angeht: Bei PSG war sie auch nur gelegentlich zu Besuch und ich ab und zu bei ihr. So ist es nun auch, seit ich in Leipzig bin.“
Paris und Leipzig: Die Unterschiede
Neun Jahre spielte Nkunku für Paris Saint-Germain und erzielte acht Tore in insgesamt 55 Spielen zwischen 2015 und 2019. Im Interview mit dem „kicker“ zieht der Franzose einen Vergleich zwischen PSG und RB Leipzig: „Die Bedingungen hier sind einen Tick besser als bei PSG. Hier steht eine Akademie, in der alle Teams auf einer Anlage trainieren. In Paris gibt es auch eine Nachwuchsakademie, aber die ist weit weg vom Trainingszentrum der Profis. Auf der Anlage, auf der der PSG-Nachwuchs trainiert, können auch Freizeitfußballer die Plätze mieten.“
Auch der französische und der deutsche Fußball haben ihre Unterschiede, die Nkunku gegenüber dem „kicker“ schildert: „Mit PSG war es zuletzt immer schwer, weil sich fast alle anderen Teams hinten reingestellt habe. Wir mussten immer versuchen, einen massiven Bock zu knacken. In Deutschland spielst du auch gegen sehr defensive Teams, aber die meisten Mannschaften wollen angreifen. Was mich wirklich überrascht hat, ist die Intensität, die Anzahl von Sprints, die man machen muss – vor allem nach Ballverlust. Was die Zweikämpfe angeht, ist die Bundesliga echt hart.“
RB Leipzig – Titelanwärter für die Meisterschaft?
In den vergangenen Wochen wurde Julian Nagelsmanns Team oftmals als Titelanwärter für die deutsche Meisterschaft genannt. Nkuku distanziert sich von Titelträumen und bleibt auf dem Boden der Tatsachen: „Wer von sich sagt, dass er Meister werden will, der kann vielleicht auch Meister werden – etwa Bayern oder Dortmund. Wir sagen nicht, dass der Titel unser Ziel ist. Wir sind eine junge Mannschaft und können auch einiges leisten. Aber jetzt über die Meisterschaft zu reden, das wäre hochgegriffen. Wir sollte in kürzeren Abständen denken und dann sehen wir am Ende, wo wir landen können.“