RB Leipzigs Kapitän Sabitzer: „Es liegt an uns, wie wir das meistern“
Nach dem Abgang von Diego Demme trägt Marcel Sabitzer nun die Kapitänsbinde beim Tabellenführer RB Leipzig. Im Interview mit der „BILD“ spricht der 25-Jährige über die Stimmung in der Mannschaft, seine Rolle als Kapitän und den Meisterschaftskampf.
Ohne Gier und Galligkeit
Die 2:0-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Samstag war für RB Leipzig ein herber Rückschlag. Wenige Ideen und keine Tore – es war ein ungewöhnlicher Auftritt der Roten Bullen. Trainer Julian Nagelsmann sagte nach dem Spiel, er habe weder Gier noch Galligkeit von seiner Mannschaft gesehen. Marcel Sabitzer bestätigt die Kritik des Coachs: „Unser Trainer hat die Dinge direkt nach dem Spiel klar angesprochen und es ist auch angekommen, was er von uns will. Die Partie gegen Frankfurt hatte zwei Halbzeiten: Nach einer guten ersten Hälfte haben wir das Spiel dumm und unnötig im zweiten Durchgang verloren. Das darf uns auf diese Weise natürlich nicht passieren, wenn wir weiter oben stehen wollen.“
Der 25-Jährige möchte Einfluss auf die Mannschaft und eventuelle Schwächen des Teams in Angriff nehmen: „Vielleicht hat sich in den letzten Wochen durch unsere guten Ergebnisse, die wir teils trotz Rückstand dann noch erzielen konnten, unterschwellig eine ganz leichte Zufriedenheit eingeschlichen. Das müssen wir abstellen und sehen, dass wir uns unter der Woche gut vorbereiten und die Zeit im Training bestmöglich nutzen. Ich gehe grundsätzlich und als Kapitän voran, trotzdem ist jeder einzelne als Profi auch in der Pflicht das in jedem Training und Spiel selbst im Auge zu behalten.“
Kapitänsbinde und Meisterschaftskampf
Als neuer Kapitän hat Sabitzer nun eine andere Rolle im Team, lässt sich davon allerdings nicht zu sehr beeinflussen: „Für mich ändert sich nicht viel. Meine Aktionen auf dem Platz werden sich auch nicht ändern. Ich werde immer vorangehen und die Mannschaft mitziehen. Für meine Familie und Freunde ist es aber ein schöner Nebeneffekt. Für sie hat es einen höheren Stellenwert als für mich. Im Endeffekt ist es eine Schleife, mehr nicht. Wenn du es in dir hast, dass du eh immer voran gehen willst, dann machst du das unabhängig davon.“ Ansprachen gibt es vom neuen Kapitän kurz vor dem Spiel: „Auf dem Platz, kurz in einem Kreis. Aber nix aufregendes mehr, ich versuche, die alle noch mal ein bisschen heiß zu machen, Emotionen rauszukitzeln.“
Nach 19 Spieltagen steht RB Leipzig noch immer an der Tabellenspitze der Bundesliga. Um auch am Ende der Saison diese Position zu halten und vor dem großen Favoriten FC Bayern München zu stehen, hat viel mit dem Kopf zu tun, sagt Sabitzer: „Es wird viel darauf ankommen, wie wir damit im Kopf umgehen. Dass uns auf dem Platz bewusst ist, worum es geht, aber trotzdem auch locker und leicht aufspielen können. Wenn du verkrampfst, wird es schwer. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was uns der Trainer in der Woche mitgibt, den Plan umsetzen. Dann können wir gegen jeden Gegner gewinnen. Es liegt an uns, wie wir das meistern.“