Bittere Zeiten bei Werder Bremen – Vogt fällt aus, Mannschaft hinter Kohfeldt
Der SV Werder Bremen erlebt die schwierigsten Zeiten seit langem. Eine deutliche 3:0-Niederlage gegen RB Leipzig, in der die Roten Bullen trotz angezogener Handbremse kaum gegen ohnmächtige Bremer reagieren mussten, lassen in Bremen die Alarmglocken läuten. In den letzten Wochen hatte sich Neuzugang Kevin Vogt als Hoffnungsträger für mehr defensive Stabilität präsentiert. Doch er wird mindestens zwei Spiele fehlen. Werder steht auf dem 17. Tabellenplatz, hat nun acht der vergangenen neun Ligaspiele verloren und wartet seit knapp 700 Minuten auf ein eigenes Tor. Geschäftsführer Frank Baumann äußerte sich nun zur Position des Trainers.
Kollektiver Ausfall gegen Leipzig, Kohfeldt bleibt
„Ich habe mich in den letzten Tagen und Wochen auch schon dazu geäußert und daran hat sich nichts geändert“, wird Frank Baumann in der Süddeutschen bezüglich Florian Kohfeldt zitiert. Er erwarte, dass der aktuelle Coach „weiter mit der Mannschaft arbeitet, ihr Handlungsoptionen aufzeigt. Das tut er. Das erlebe ich jeden Tag.“ Auch Davy Klaassen will von einem Trainerwechsel nichts wissen. „Ich habe das Gefühl im Verein und der Mannschaft, dass er nicht zur Diskussion steht. Das gibt es nicht oft im Fußball. Aber wir glauben an den Trainer“, sagt der Niederländer nach dem Spiel. Tatsächlich stellt die Rolle von Florian Kohfeldt bei Werder Bremen ein Novum dar. Denn die derzeitige Form der Bremer ist schlicht und ergreifend katastrophal. Dass Kohfeldt allein dafür nicht die Verantwortung trägt, beweist auch das Spiel gegen Leipzig. Yuya Osako fiel als Totalausfall auf, Milot Rashica tauchte ab und Milos Veljkovic lud die Leipziger Vordermannschaft mit einem Stellungsfehler nach dem Anderen ein.
Werder vor noch härteren Wochen – Bisher hat nichts geholfen
Es sind nur drei Namen, die stellvertretend für das Versagen eines ganzen Teams stehen. Florian Kohfeldt, dessen größte Fähigkeit es stets war, sein Team mental auf einen Gegner einzustellen, konnte der Leipziger Übermacht nichts entgegensetzen. Die Entscheidung, an dem 37-Jährigen festzuhalten, ist durchaus nachvollziehbar. Denn zum Einen plagt Bremen seit Beginn der Saison ein enormes Verletzungspech, zum Anderen kann man Kohfeldt nicht vorwerfen, nicht alles zu versuchen. Der Trainer reagierte auf die schwachen Leistungen mit Umstellungen, Personalwechseln und Systemänderungen. Doch bisher ist alles erfolglos geblieben. Nun warten der BVB und Eintracht Frankfurt auf die Bremer. Ein Umstand, der wohl niemanden zur Hochstimmung animiert. Die Hanseaten stehen vor schwierigen Wochen. Ob Kohfeldt weiterhin unangefochten bleibt, ist offen. Doch für den Moment gilt für Baumann, „dass Florian der Richtige ist.“