Bruchhagen festigt angezählten Gisdol
Beim Hamburger SV ist man bereits seit sechs Ligapartien sieglos – es kam sogar lediglich ein Zähler dabei herum. In den letzten Jahren hätte man sicherlich damit rechnen können, dass der Trainer unter diesen Umständen bald seinen Hut nehmen muss. Doch nicht unter dem neuen HSV-Boss Heribert Bruchhagen. Der lässt eine Trainerdiskussion gar nicht erst aufkommen.
Bruchhagen: „Lasse mich nicht aus der Ruhe bringen“
In der jüngeren Vergangenheit gab es beim Hamburger SV viele Trainerentlassungen. So hatte man zwischen September 2014 und September 2016 gleich vier verschiedene Trainer. Durchschnittlich darf ein Übungsleiter somit sechs Monate beim Bundesliga-Dino auf der Bank sitzen. Doch unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen soll sich das ändern. Denn der stärkt jetzt in der ‚Hamburger Morgenpost‘ seinem Trainer Markus Gisdol den Rücken, trotz der sehr mageren Ausbeute. „Das Entscheidende ist doch, dass wir uns überhaupt nicht daran beteiligen, mit keinem Satz. Weil jeder Satz irgendwie eine Fortsetzung nach sich zieht. Da machen wir nicht mit.“
Allerdings gibt er sich auch nicht komplett optimistisch und ahnt, dass er eine öffentliche Trainerdiskussion nicht bremsen kann: „Wir werden eine Trainer-Diskussion nicht verhindern können, wenn es weitere Niederlagen gibt. Sie gehören dazu. Bei uns aber gibt es sie nicht. Ich habe so viele Jahre im Abstiegskampf hinter mir, ich lasse mich sicher nicht aus der Ruhe bringen.“
Findet der HSV zurück in die Spur?
Eins ist mit Sicherheit auch klar: Hätte der HSV unter Gisdol nicht eine solide Rückrunde in der vergangenen Saison hingelegt, dann würde der Stuhl des 48-Jährigen mit Sicherheit mehr wackeln. Da man allerdings auch die ersten beiden Ligapartien gewinnen konnte, wird Markus Gisdol seinen Posten als Trainer weiterhin ausüben dürfen. Heribert Bruchhagen nimmt die Kritik am HSV sichtlich ernst: „Natürlich analysieren wir die Dinge gewissenhaft. Es ist Fakt, dass wir in Osnabrück, Hannover oder Mainz gegen Gegner verloren haben, gegen die das nicht nötig gewesen wäre. Da müssen wir Antworten finden, warum das so war.“
Am Samstagabend trifft der HSV im Heimspiel auf den FC Bayern München. Dort hat Neu-Trainer Jupp Heynckes mit einem überzeugenden 5:0-Heimsieg sein Comeback als Bayerncoach gegeben. Es gibt mit Sicherheit einfachere Aufgaben, um aus der Krise zu kommen.