Werder läuft die Zeit davon: Ist Bremens Lösung ein Übergangs-Trainer?
Die sportliche Talfahrt nimmt bei Werder Bremen kein Ende. Auch gegen Borussia Dortmund setzte es die nächste Niederlage (0:2). Weiterhin hält die sportliche Führung an Trainer Florian Kohfeldt fest. Der „Sport1 Doppelpass“ hingegen offeriert dem Bundesligisten eine ganz andere Idee.
Kohlfeldt und Werder wollen Weg gemeinsam gehen
Das Thema Abstiegskampf hat in Bremen jeder angenommen. Denn mittlerweile geht es mehr als um die Tatsache, dass man eine verkorkste Saison über die Zeit bringen muss. Viel mehr geht es um die Bundesliga-Existenz des Traditionsklubs. Fünf Punkte trennen den mittlerweile vorletzten der Liga vom rettenden Ufer.
Trotz aller Tristesse an der Weser, bleibt man dem aktuellen Trainer Florian Kohfeldt treu. Geht es nach beiden Seiten, will man die Mission Klassenerhalt gemeinsam bis zum Saisonende durchziehen. Der „Sport1 Doppelpass“ warnt allerdings vor dieser edlen Geste.
„Sport1“-Experte und Ex-Bundesliga-Kommentator Marcel Reif lobte am Sonntag in der Sendung das Festhalten an dem Coach, gab aber auch die Gefahren zu Bedenken. „Es kann der Moment kommen, wo nur noch Aktionismus hilft“, legt Reif den Verantwortlichen die Idee nahe, eventuell doch noch zu reagieren.
Der Idee pflichtet Ex-Bundesliga-Trainer Alexander Zorniger bei. „Warum nicht einfach mal sagen: Im Moment glauben wir nicht mehr, dass du den Turnaround noch hinbekommst. Wir suchen den klassischen Feuerwehrmann, aber wir wissen, dass er der richtige Trainer für den Verein ist und dass er im Sommer wieder einsteigt“, schlägt er eine Übergangslösung im Sinne des Vereins vor.
Besonderes Trainer-Modell in Bremen?
WDR-Journalist Stephan Kaußen hofft in diesem Punkt auf einen Bremer Helden. Der ehemalige Bremer Stadionsprecher bringt Thomas Schaaf als Notlösung ins Spiel. So soll der Meistertrainer bis Saisonende das Ruder übernehmen, um den Kult-Klub vor dem Gang in die zweite Liga zu bewahren. Danach könnte Kohfeldt wieder mit der Mannschaft arbeiten, um die langfristige Entwicklung fortzuführen.
Auf der einen Seite, klingt der Vorschlag logisch, da man bei Werder absolut überzeugt ist, dass Florian Kohfeldt der richtige Mann für die Bremer Zukunft ist. Andererseits scheint eine vorübergehende Entmachtung des Trainers fragwürdig. Denn mit dem „Aufgeben“ dieser Mission würde Kohfeldt sicherlich einiges an Glaubwürdigkeit verlieren. Und ob die Mannschaft nach der Saison wieder an das Projekt mit dem Trainer glaubt, ist fraglich. Außerdem hatte Schaaf selbst vor einiger Zeit erklärt, dass er nicht mehr zurück auf die Trainer-Bank des SVW kehren möchte.