Enthüllt: Wollten die Bayern Tuchel – aber nicht Maestro Allegri?
Die Trainer-Frage hatte sich beim FC Bayern über Monate hingezogen. Nachdem Double-Sieger Niko Kovac in November des letzen Jahres geschasst worden war, übernahm sein bisheriger Assistent Hansi Flick zunächst interimsweise das Ruder. Nach langem Hin und Her und vielen öffentlichen Diskussionen stattete man den 55-Jährigen Anfang April mit einem Vertrag bis 2023 aus. Zuvor stand man an der Säbener Straße allerdings mit zwei großen Namen in Kontakt.
Bayern entschied sich gegen Allegri
Wie das französische Portal „Le10Sport“ berichtet, soll Massimiliano Allegri dem FC Bayern seine Dienste angeboten haben. Der 52-Jährige genießt einen exzellenten Ruf und ist derzeit vereinslos. Spätestens seit seinen fünf Jahren bei Juventus Turin ist Allegri in die Riege der absoluten Top-Trainer aufgestiegen. Bis zu seinem Ausscheiden 2019 gewann er mit den Bianconeri fünfmal in Folge die Meisterschaft und wurde viermal Pokalsieger. Nach seinen Anfängen beim damaligen Drittligisten Sassuolo hatte er sich zuvor bereits mit der AC Mailand einen Namen gemacht und die stolzen Rossoneri 2011 zu ihrem letzten Scudetto geführt.
Allegri soll sich in den letzten Monaten mit den Bayern-Verantwortlichen im Austausch befunden und seine Bereitschaft signalisiert haben, die Münchner ab dem Sommer zu übernehmen. Der Deutsche Rekordmeister soll sich jedoch letztlich gegen eine Verpflichtung Allegris entschieden haben. Stattdessen soll man vergeblich versucht haben, Thomas Tuchel aus der französischen Hauptstadt an die Isar lotsen.
In Paris spürt Tuchel Allegris Atem
Demnach war bei den Bayern in der Personalie Tuchel insbesondere Sportdirektor Hasan Salihamidzic eine treibende Kraft. Doch der frühere Coach von Dortmund und Mainz soll ein Engagement in München abgelehnt haben. Anschließend sollen die Bayern dann Flick als endgültige Dauer-Lösung bevorzugt haben. In Paris hat Tuchel allerdings schon seit längerem einen schweren Stand, immer wieder wird über seinen Rauswurf spekuliert. Bei der Suche nach einem möglichen Nachfolger fällt immer wieder ein Name: Allegri.
Zum ersten Kontakt zwischen dem französischen Serienmeister und dem gebürtigen Livornesen kam es wohl zwischen März und April 2019. Im Anschluss soll Leonardo das Heft in die Hand genommen haben. Der Sportliche Leiter von PSG war in seiner Karriere in Italien bereits als Spieler, Trainer und Technischer Direktor tätig und pflegt zu Allegri ein gutes Verhältnis. Für den Fall, dass Tuchel die hohen Erwartungen in der Champions League nicht erfüllen kann, gilt Allegri zweifellos als ein Top-Kandidat für seine Nachfolge.
Ancelotti als abschreckendes Beispiel?
Allzu viel falsch machen würde PSG damit laut Lothar Matthäus nicht. „Wenn die Bayern nicht unbedingt einen Trainer haben wollen, der deutsch spricht, wäre er für mich die spannendste Lösung“, hatte der Fußball-Experte noch im letzten November bei „Sky“ gesagt. Zu dem Zeitpunkt wurde Allegri bereits mit den Münchnern in Verbindung gebracht. Der Rekordnationalspieler bezeichnete ihn als „Gentleman und Fußball-Fachmann der allerersten Kategorie“. Etwas vorsichtiger (aber nicht minder von Allegris Fähigkeiten überzeugt) meldete sich damals auch Fabio Capello zu Wort. „Er würde gut zu Bayern München passen, obgleich ich nicht weiß, wie willkommen Italiener in Deutschland nach Ancelotti sind“, hatte sich der 73-Jährige in der Radiosendung „Radio Anch’io Sport“ geäußert.
Mit der Vertragsverlängerung von Flick ist die Trainerfrage in München mittlerweile geklärt. Bei PSG bleibt Allegri jedoch ein aussichtsreicher Kandidat auf die Nachfolge von Tuchel.