TSG-Stammkeeper Baumann über Konkurrenzkampf: „Ich weiß, was ich kann“
Oliver Baumann wechselte 2014 vom SC Freiburg zur TSG 1899 Hoffenheim. Seither steht er als Stammkeeper im Tor der Hoffenheimer, die Zukunft bleibt jedoch ungewiss. Gregor Kobel, der zurzeit an den VfB Stuttgart ausgeliehen ist, kehrt im Sommer zurück. Für die neue Saison wird also eine wichtige Entscheidung auf der Torhüterposition gefällt. Mit dem „kicker“ sprach Baumann über den möglichen Konkurrenzkampf um die Torhüterposition, seine weiteren Karrierepläne und seine langfristigen Ziele.
Duell der Torhüter
In der laufenden Saison bestritt Baumann 21 von 25 möglichen Spielen, in vier Partien wahrte er eine weiße Weste. Sein Vertrag bei Hoffenheim endet 2021. Mit der Rückkehr Gregor Kobels könnte der 29-Jährige seinen Stammplatz zwischen den Pfosten verlieren. An einen vorzeitigen Abschied denkt der gebürtige Breisacher allerdings nicht: „Das schließe ich absolut aus. Für mich ändert sich nichts. Ich habe einen laufenden Vertrag bis 2021 und werde den auch so erfüllen. Der Konkurrenzkampf macht mich stärker. So gehe ich die Sache an.“ Er erklärt weiter: „Ich weiß, was ich kann, was ich in den letzten Jahren geleistet und mir in Hoffenheim aufgebaut habe. Ich habe ein gutes Verhältnis zum Trainerteam und zu den Verantwortlichen und weiß, dass eine große Zufriedenheit herrscht. Ich habe mit Gregor schon zusammengearbeitet, sollte es nochmal zu dieser Konstellation kommen, dann ist es so.“
Wie es nach der Rückkehr Gregor Kobels weitergeht, weiß Baumann nicht. Er hofft aber, dass die TSG ihm weiterhin ihr Vertrauen im Tor schenkt: „Ich bin selbstbewusst und weiß, was ich beigetragen habe zur Entwicklung in Hoffenheim. Nicht nur in dieser Saison als Stütze der Mannschaft bei dem schwierigen Umbruch. Seit ich 2014 zur TSG gewechselt bin, herrscht Ruhe auf der Torhüterposition. Das war zuvor nicht immer so. Ich hoffe und glaube, der Verein sieht das genauso.“
Baumann: „Ich hänge an der TSG“
Gregor Kobel ist 22 Jahre alt, steht am Beginn seiner Karriere. Oliver Baumann feiert in gut einem Monat seinen 30. Geburtstag. Sein Alter beeinflusst Baumann hinsichtlich seiner weiteren Karriere jedoch nicht: „Ich fühle mich topfit und baue auf einen großen Erfahrungsschatz. Dennoch reifen in mir gerade in den aktuell eher entschleunigten Wochen auch Gedanken an die Zeit nach der Kariere, was mich interessieren könnte. (…) Wenn ich viele junge Spieler in den sozialen Netzwerken rumhängen sehe, sage ich ihnen: Der Kraftraum ist da hinten. Spieler in irgendeiner Form zu führen und zu formen, würde mich schon reizen. Was aber nicht heißt, dass ich ans Aufhören denke.“
Baumann möchte der TSG so lange wie möglich treu bleiben, denkt aktuell nicht an einen Wechsel oder ein frühzeitiges Karriereende: „Nach sechs Jahren Hoffenheim warum nicht nochmal sechs? Und dann schauen wir mal, wie ich mich fühle.“ Versprechen möchte Baumann aber nichts, und fügt hinzu: „Meine Priorität liegt eindeutig darauf, hier langfristig weiterzuspielen. Ich hänge an der TSG. Hier spricht man oft von der TSG-Familie, für mich fühlt sich das auch so an. Aber ich weiß auch, dass das Fußballgeschäft ein hartes ist. Deswegen sollte man auch nie irgendwelche Versprechen machen. Außer, alles zu geben für den Klub.“
Der Traum von Europa
Neben dem Wunsch, weiterhin Stammtorhüter in Hoffenheim zu bleiben, hat Oliver Baumann noch ein klares Ziel vor Augen, das er mit seinem Verein erreichen möchte. Und es handelt sich dabei um nichts Geringere als den Einzug ins internationale Geschäft: „Das wäre ein Traum. Nach dem Umbruch und all den anderen Hürden, die wir überwinden mussten, wäre das ein enormer Erfolg. Es ist mein persönliches Ziel, mit Hoffenheim wieder international zu spielen. Dazu müssen wir aber konstanter werden im Endspurt. Eines ist aber klar: Ich würde das so feiern wie damals das Erreichen der Champions League.“