Juves Verfolger lässt nicht locker: Grifo erneut im Visier von Lazio
Nach seiner festen Rückkehr nach Freiburg im letzten Sommer brauchte Vincenzo Grifo etwas Anlaufzeit, um sich in seiner neuen alten Heimat zurechtzufinden. Doch spätestens seit dem Restart zeigt sich Grifo wieder von seiner besten Seite. Mit Lazios Sportdirektor Igli Tare ist das auch einem alten Bekannten des Italieners nicht verborgen geblieben. Bereits vor neun Jahren hätte er den jungen Grifo beinahe in die ewige Stadt gelockt.
Schritt nach Italien nie ausgeschlossen
Wie Grifo im April bei „gianlucadimarzio.com“ verriet, hatte er mit Tare einst schon als 18-Jähriger am Telefon über einen Wechsel zu Lazio gesprochen. „Aber am Ende habe ich mich dafür entschieden, in der Bundesliga zu bleiben“. Dass es zu einem späteren Karriere-Zeitpunkt mal zu einem Engagement im Heimatland seiner Eltern kommen könnte, wollte Grifo allerdings nie ausschließen.
Geht es um einen möglichen Transfer nach Italien, gilt Lazio häufig als aussichtsreicher Kandidat. Tare ist bei den Biancocelesti inzwischen seit 2008 im Amt. Und laut der „Corriere dello Sport“streckt der 46-jährige Albaner nun erneut seine Fühler nach Grifo aus. Die italienische Sportzeitschrift nimmt an, dass Freiburg ab Angeboten in Höhe von zehn Millionen Euro bereit wäre, den Offensivmann ziehen zu lassen.
Nach dem Restart: Grifo in Gala-Form
Grifo war 2012 aus der KSC-Jugend in die zweite Mannschaft von Hoffenheim gewechselt. Bei den TSG-Profis kam der gebürtige Pforzheimer kaum zum Zug, also ließ er sich verleihen. Nach einem glücklosen Halbjahres-Intermezzo bei Dynamo Dresden ging es 2014 zum FSV Frankfurt. Der damalige Zweitligist wurde zu seinem großen Sprungbrett, Grifo kam nach 33 Ligaspielen auf sieben Tore und neun Assists.
Ligakonkurrent Freiburg schlug daraufhin zu und sicherte sich für eine Mio. Euro die Dienste des ausgewiesenen Standardexperten. Es war bekanntlich der Beginn einer Erfolgsgeschichte, schließlich trug Grifo im Anschluss in einer derart beeindruckenden Manier zum Aufstieg und dem darauffolgenden Klassenerhalt der Breisgauer bei, dass Gladbach 2017 sechs Mio. Euro Ablöse hinlegte. Doch in der Folge konnte der italienische Nationalspieler weder bei der Borussia, noch bei seiner anschließenden Hoffenheim-Rückkehr überzeugen. Nachdem der zweite Abschied aus dem Kraichgau im letzten Jahr alles andere als reibungslos verlief, findet Grifo unter Mentor Christian Streich nun langsam zu alter Stärke zurück. In der Liga sind ihm acht seiner bislang zwölf Torbeteiligungen an den letzten acht Spieltagen gelungen.
„Tare hat meine Nummer“
Grifo ist mittlerweile 27 Jahre alt und weiß nach mehrfachem Scheitern bei Bundesligisten, die ambitionierter sind als der SC Freiburg, was er an seinem jetzigen Arbeitgeber und großen Förderer Streich hat. Nur hier hat er in den letzten Jahren wirklich funktioniert, zudem ist die Europa-League-Teilnahme möglich. Der Sohn eines Sizilianers und einer apulischen Mutter hat aber gleichzeitig nie einen Hehl daraus gemacht, dass er einem Transfer in die Serie A offen gegenübersteht. Da sich der Linksaußen im Breisgau jedoch pudelwohl fühlt, ist ein Wechsel nach jetzigem Stand unwahrscheinlich, aber nicht völlig undenkbar. Die Aussicht, mit dem aktuellen Tabellenzweiten Lazio womöglich in der Champions League aufzulaufen, wäre sicherlich auch für einen Inter-Fan wie Grifo mehr als verlockend.
Noch Anfang Mai ließ Grifo die Zuhörer des römischen Radiosenders „Radio Incontro Olympia“ wissen: „Tare hat meine Nummer“. Zumindest am telefonischen Kontakt dürfte es also auch diesmal nicht scheitern.