Geisterspiele für FCH-Coach Schmidt „eine falsche Normalität“
Seit nunmehr 14 Jahren steht Frank Schmidt beim 1. FC Heidenheim an der Seitenlinie, damit ist der 47-Jährige der dienstälteste Fußballlehrer im deutschen Profifußball. An leere Stadien möchte sich der Dauerbrenner gleichwohl „nicht gewöhnen.“
Lautstarke Anweisungen im Offensivspiel „kein Vorteil“
Zur aktiven Spielerzeit für Nürnberg, Fürth, Alemannia Aachen oder Waldhof Mannheim am Ball, beendete Schmidt seine Profi-Laufbahn 2007 bei den Heidenheimern, die er mittlerweile in über 500 Spielen gecoacht und dabei vom Oberligisten zu einem ambitionierten Zweitligisten geformt hat. Wie er im „kicker“-Interview erzählte, habe sich sein Trainer-Alltag im letzten Jahr allerdings nur „wenig verändert.“
Aufgrund der Geisterkulisse würden seine Spieler zwar „meine Anweisungen während eines Spiels nun auch im entlegensten Eck hören.“ Dies sei jedoch nur in der Abwehrarbeit von Nutzen, im Offensivspiel „gibt es hingegen kein Vorteil. Für mich zumindest, denn da halte ich mich generell mit Anweisungen sehr zurück.“ Schließlich wolle er ja, „dass die Spieler bei einem Angriff kreative Lösungen finden und überraschende Dinge tun – da könnte ein Zuviel an Infos nur schaden.“
Schmidt „liebt, lebt und braucht die Emotionalität“
Obwohl an der Ostalb natürlich „alle sehr froh“ sind, dass der Ball auch während der Corona-Pandemie rollen darf, „kann und will“ sich Schmidt „an die Geisterspiele an sich“ nicht gewöhnen. „Auch wenn es sie nun fast schon ein Jahr gibt, so fühlt es sich als falsche Normalität an.“ Dem Coach, „der die Emotionalität liebt, lebt und das auch braucht, geht die Atmosphäre von den Rängen sehr ab“, diene das aber nicht Ausrede. „Seit jeher wird in Heidenheim das Motto gelebt, dass keine schlechten Bedingungen gibt, sondern nur eine schlechte Einstellung.“
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