Choupo-Moting freut sich auf „Wiedersehen mit den Jungs“ und hat klare Zukunftsvorstellung
80. Minute, 0:1 Rückstand, Champions League Finale. Gegner: FC Bayern München. Thomas Tuchel zieht seine letzte Karte. Eric Maxim Choupo-Moting kommt anstelle von Angel Di Maria, um mit Paris Saint-Germain den so lang ersehnten Titel doch noch zu holen. Augenblicke später sieht er mit der Silbermedaille in der Hand zu, wie Manuel Neuer den Henkelpott in den Lissabonner Nachthimmel stemmt.
Heute, keine acht Monate später: Auf Seiten der Bayern Stürmerstar Robert Lewandowski verletzt und sein geplanter Ersatz Serge Gnabry in Quarantäne. Die Hoffnungen ruhen wieder in: Eric Maxim Choupo-Moting. Mit einem großen Unterschied. Statt dem Eiffelturm trägt er die weiß-blauen Rauten an der Brust.
„Wenn dich der größte Verein Deutschlands anruft, überlegst du nicht“
Ein gutes halbes Jahr is es her, als sich der Stürmer gegen eine Vertragsverlängerung in Paris und für einen Wechsel nach München entschied. „Wenn dich der größte Verein Deutschlands möchte, musst du nicht lange überlegen“, freute sich der Angreifer über den Anruf aus Deutschland im Interview mit Spox und Goal.
Im Gegensatz zu den restlichen Oktober-Einkäufen der Bayern integrierte sich Choupo-Moting schnell. Hilfreich dafür: seine offene Art. Er verstellt sich nicht, redet und lacht viel, arbeitet aber trotzdem immer hart. „Dieser Mix ist wichtig“, erklärt der 32-Jährige bei Spox und Goals.
Er macht aber auch die Münchner dafür verantwortlich, sich so schnell im neuen Verein integriert zu haben: “ Zudem muss ich auch sagen, dass der FC Bayern wie eine riesige Familie ist. Ich wurde hier toll aufgenommen, verstehe mich super mit den Jungs, dem Staff, einfach egal mit jedem, der auf diesem Gelände arbeitet. Seien es die Köche, die Mitarbeiter, die Security. Jeder hier hat es mir seit Tag eins leicht gemacht, mich wohl zu fühlen.“
Choupo-Moting hatte „nie das Gefühl zu stagnieren“
Eric Maxim Choupo-Moting wurde aber erst spät Teil eines Top-Klubs. Mit 30 wagte er den Sprung aus der Championship in die Ligue 1. Vom damals 16. Stoke City zu Serienmeister Paris Saint-Germain. Gefühl etwas verpasst zu haben, hat er nicht: „Ich hatte weder das Gefühl, dass ich stagniere, noch habe ich gesagt: „Ich muss aber bei diesem oder jenem Verein spielen, damit meine Karriere besonders gut ist“. Eine Karriere lässt sich nicht planen.“
Den Wechsel von Schalke zum späteren Premier League Absteiger 2017/18 bereut der Kameruner bis heute nicht: „Ich liebe Sprachen und sammle gerne Erfahrungen im Ausland, außerdem wollte ich schon immer mal in der Premier League spielen. Das Jahr dort hat sehr viel Spaß gemacht hat.“
Dass ihn sein früherer Mainz-Coach Thomas Tuchel nach dem bitteren Abstieg nach Paris holte, überraschte Choupo-Moting nicht. Zwar trennten sich die Wege beim Wechsel zu Schalke, aber „Thomas Tuchel wusste, was ich kann.“ Dass „einem Top-Trainer wie ihm“ seine Leitungen nicht entgangen sind, freut den Stürmer ungemein.
„Paris immer in meinem Herzen“
Für den gebürtigen Hamburger wird das „Wiedersehen mit den Jungs“ besonders. „Wenn ich es mir hätte aussuchen können, würden wir erst im Finale auf sie treffen“. Dass dem 32-Jährigen zumeist nur die Rolle des Ergänzungsspielers blieb, lindert seine positiven Erinnerungen nicht. Unvergessen bleibt vor allem sein Siegestor zum 2:1 gegen Atalanta Bergamo in Minute 93 und dem verbundenen ersten Champions League Halbfinale für Paris.
„Ich hatte zwei sehr schöne und aufregende Jahre in Paris, nicht nur wegen dieses Tores oder der ganzen Erfolge wie meine ersten beiden Meistertitel und das Erreichen des Champions-League-Finals. Ich habe in der Mannschaft viele Freunde gefunden, mit denen ich noch heute in regelmäßigem Kontakt stehe. Der Verein hat einen festen Platz in meinem Herzen.“
Das war nicht der einzige Grund wieso Choupo-Moting eine so hohe Beliebtheit bei den Fans genoss. Er ist ein Spieler, der „für seinen Verein immer absolut alles gibt“ und das haben die Fans im Prinzenpark auch gespürt. Besonders in Erinnerung bleibt, als die Fans ein riesiges Dragon-Ball-Z-Banner mit einer Son-Goku-Figur kreiert haben.
„Ich habe das total gefeiert, weil Dragon Ball Z zusammen mit Prince of Bel Air die Lieblingssendung meiner Kindheit war. Um die nicht zu verpassen, bin ich sogar von der Schule nach Hause gejoggt,“ bekommt der Stürmer noch heute Gänsehaut, wenn er zurück denkt.
Choupo-Moting will „natürlich“ beim FC Bayern bleiben
Eric Maxim Choupo-Moting hat sich wohlgefühlt in Paris, legt die Stadt und das Künstlerviertel Marais und Pompidou jeden ans Herz, der dich für Street-Art und Street-Fashion interessiert. Heute gibt es coronabeding leider kein Wiedersehen mit den ehemaligen Fans. Sein voller Fokus gilt sowieso dem FC Bayern. Am 30. Juni läuft der Vertrag des 32-Jährigen aus. Gemunkelt wird über eine weitere Saison.
Ihm macht es in München Spaß, genießt es Teil dieser Mannschaft zu sein. Abgesehen davon ist es für den Stürmer „eine Ehre, für den FC Bayern zu spielen.“ Auf die Frage von „Spox und Goal“, ob er sich einen Verbleib an der Säbener Straße vorstellen könnte, antwortete der Stürmer: „Natürlich“!
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