Europameister Förster: „Die schlagen wir: Dann können wir weit kommen“
Karlheinz Förster erinnert sich nur zu gerne an die Duelle mit der französischen Nationalmannschaft zurück. Sowohl 1982 im WM-Halbfinale, als auch 1986 besiegte die damalige DFB-Auswahl die französische. Die Mentalität empfand Förster damals als Trumpf der Deutschen. Ob „Die Mannschaft“ den Franzosen aber weiterhin damit überlegen ist, bezweifelt der Europameister von 1980.
Deschamps mit dem letzten Schliff
Verantwortlich für die verbesserte Einstellung sieht Karlheinz Förster den zuletzt nachgewiesen erfolgreichen Trainer der Franzosen. „Sie haben jetzt Didier Deschamps als Trainer. Ich kenne ihn noch als Mitspieler in Marseille, schon damals hat er das einfache Spiel bevorzugt. Keine Schnörkel, Konzentration aufs Wesentliche. Diese Einstellung hat er als Nationaltrainer auf die Mannschaft übertragen und das sieht man. Er ist verantwortlich dafür, dass sie als Mannschaft auftreten, sie haben jetzt den Erfolgswillen. Deschamps hat ihn ausgeprägt“, erklärt er im Interview auf der DFB-Homepage.
Verstecken braucht sie DFB-Elf laut ihm aber nicht. Immerhin beginnt man gleich mit einem Heimspiel in der Münchener Allianz-Arena: „Es ist sicherlich ein schweres Auftaktspiel, aber hallo: Wir spielen zu Hause und da ist alles drin. Jogi Löw, mit dem ich übrigens auch gespielt habe, wird sich schon etwas einfallen lassen.“
Förster klar gegen die Dreierkette gegen Frankreich
Taktisch widerspricht Förster dem jüngsten Trend vermehrt mit einer Dreierkette hinten zu spielen. Auch die DFB-Elf probierte diese System-Variation zuletzt mehrfach aus: „Ich würde keine Dreierkette spielen lassen. Wenn die Franzosen dann in die Räume stoßen, kann es gefährlich werden. Zu einem Laufduell zwischen Mats Hummels, der trotzdem ein wichtiger Faktor ist, mit Mbappé sollte es besser gar nicht erst kommen. Ich bezweifle übrigens die These, dass ein Spiel automatisch attraktiver wird, wenn man mit Dreierkette spielt.“
Insgesamt sieht Förster die Chancen trotz der Hammer-Gruppe ausgeglichen. Vor allem das Überstehen der Gruppenphase könnte die klassische deutsche Turnier-Mannschaft hervorrufen: „Wir müssen auch vor Portugal und Ungarn keine Angst haben. Wir spielen zu Hause und haben den Anspruch: die schlagen wir. Dann können wir weit kommen.“
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