Wegen Corona: Erneute Verluste gefährden Bundesligisten
In der vergangenen Saison mussten alle Klubs Europas große Verluste einstreichen. Die Fans blieben den Stadien fern und so auch die Ticketverkäufe. Das ist der Einfluss, den Corona auf den Sport hat und auch diese Saison sieht es in der Bundesliga nicht besonders vielversprechender aus.
Große finanzielle Verluste in der letzten Spielzeit
Sowohl für die kleinen, als auch für die großen Teams bedeutete Corona Verluste in Höhe von Hunderten Millionen Euro. Der 1. FC Köln musste zum Beispiel von März 2020 bis Juni 2021 einen Umsatzrückgang von 66 Millionen Euro verbuchen, wie Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle dem Bonner „General-Anzeiger“ erklärte. Ebenso wurden die schon zuvor angeschlagenen Finanzen von Schalke 04 stark beschnitten: Wie der Verein bekannt gab, musste man 53 Millionen Euro Verlust verbuchen. Sogar der FC Bayern wurde schwer von den Auswirkungen der Pandemie getroffen: 150 Millionen Euro Umsatzverlust sind laut Aufsichtsratschef Herbert Hainer zu beklagen.
Da Ticketverkäufe ca. 30% der gesamten Einnahmen der Bundesligisten ausmachen, ist das ein herber Schlag. Ebenso gingen Merchandise-Absätze und andere Finanzierungsmöglichkeiten in Form von Transfers zurück. Die Auswirkungen konnten bereits auf dem Transfermarkt gesehen werden, der ruhiger abläuft als in den Jahren zuvor. Doch wie sieht es mit der nächsten Saison aus? Was passiert, wenn die Ticketverkäufe nochmals ausbleiben oder gar erneut Spiele ausfallen?
Eine Chance auf Rehabilitation in der kommenden Spielzeit?
Neue Regularien der Politik erlauben bis zu 25.000 Fans in den Stadien, solange die Inzidenz im Einzugsgebiet niedrig genug ist. Allerdings sind für den kommenden Herbst Werte zwischen 100 und 400 zu erwarten, wie das Robert-Koch Institut bekannt gab. Nach bisherigen Corona-Bestimmungen würde dies ein Einlassverbot bedeuten und somit müssten viele Klubs auf überlebenswichtige Einnahmen verzichten.
Die finanzkräftigen Vereine dürften sich für die kommenden Jahre keine großen Sorgen machen. Die Teams aus dem oberen Tabellen-Drittel, wie der FC Bayern oder RB Leipzig, haben alle Top-Sponsoren, die ihre Finanzlage sicherstellen. Anders sieht es beim Rest der ersten und zweiten Bundesliga aus, wie die „Tageschau“ berichtete. Während der Corona-bedingten Spielpause der letzten Saison standen 25 Klubs aus der ersten und zweiten Bundesliga kurz vor dem finanziellen Aus. Viele mussten deswegen Kredite aufnehmen. In Schalke stand man kurz vor einer Insolvenz und musste eine Landesbürgschaft in Anspruch nehmen. Neue Kredite könnten auch nächstes Jahr wieder notwendig werden, besonders bei einem erneuten Spielausfall oder fehlenden Ticketeinnahmen. Mit einem finanziellen Ballast aus der vorherigen Saison wird es so noch schwieriger werden, die Saison 2020/21 zu überstehen.
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