Romelu Lukaku und die größten Transfer-Flops des FC Chelsea
Die britische Zeitung Daily Mail hatte es schon am Sonntag durchklingen lassen. Nun ist es offenbar perfekt. Sturm-Tank Romelu Lukaku (28) kehrt dem FC Chelsea nach nur einer Saison den Rücken und wechselt zurück zu Inter Mailand. Seine Leistungsdaten zeigen: Nicht jeder gute Spieler passt zu jedem großen Verein. Das Portal Fussballdaten.de macht den Check.
Mit eine Ablösesumme von 113 Millionen Euro, die Chelsea im Sommer 2021 an Inter Mailand zahlte, löste Lukaku den Deutschen Kai Havertz als bisherigen Rekord-Zugang (88. Mio. Euro an Bayer Leverkusen) ab.
Romelu Lukaku bei Chelsea: Nur 15 Treffer
Corona und eine Verstauchung setzten den bulligen Stürmer insgesamt nur für 9 Pflichtspiele außer Gefecht. Dennoch zündete der belgische Nationalstürmer im System von Trainer Thomas Tuchel nicht. Die Fakten: In 44 Spielen kam Romelu Lukaku Wettbewerb übergreifend nur auf 15 Treffer. In der Premier League netzte er in 26 Auftritten nur 8-mal ein. Das letzte Mal, dass die Fans einen Lukaku-Treffer im englischen „Oberhaus“ bejubeln durften, war am 11. Mai 2022 in Leeds (3:0).
Mit diesem Wert liegt er gleichauf mit seinem belgischen Landsmann Michy Batshuayi, 2018 auch mal Leih-Stürmer beim BVB, den man 2016 mit hohen Erwartungen und für 39 Mio. Euro von Olympique Marseille geholt hatte. Bei Batshuayi zappelte der Ball ebenfalls nur 8-mal in der Premier League im Netz. Zum Vergleich: In 29 Spielen auf Leihbasis für den Londoner Rivalen Crystal Palace traf Batshuayi 7-mal…
Ein Flop namens „El Nino“
Vergleicht man diese Werte mit weiteren Stürmern, die der FC Chelsea seit 2003 für hohe Ablösesummen geholt hat, so hat kein Spieler eine geringere Gesamt-Toranzahl aufzuweisen!
Damit liegt Lukaku klar hinter dem von 2011 bis 2017 als Rekord-Zugang firmierenden Spanier Fernando Torres. „El Nino“ wurde am 31. Januar 2011, dem letzten Tag der Winter-Transferperiode, vom FC Liverpool verpflichtet – für 60 Mio. Euro. Der Welt- und Europameister zündete aber nie: 20 Premier-League-Treffer bestätigen diesen Eindruck. „Spricht man von Tiefpunkten, so haben nicht viele Chelsea-Transfers dies so dramatisch bewiesen wie Torres“, urteilte der Daily Mail. Torres blieb mit 45 Pflichtspieltreffern in 171 Partien vieles schuldig, er holte mit den Londonern aber die Champions- und die Europa League (2012 / 2013).
Selbst der „Poster-Boy der Abramowitsch-Fehlgriffe“ machte es besser…
Abgelöst wurde Torres damals von Alváro Morata (damals 24). Der spanische Stürmer von Real Madrid kostete die Kleinigkeit von 66 Mio. Euro, doch seine Leistungsdaten waren mau: 24 Treffer in 72 Pflichtspiel-Auftritten. 16-mal traf Morata in der Premier League, damit liegt er ebenso über Lukakus Tor-Wert in England wie der legendäre Andrij Schewtschenko (45). Der Ukrainer, vom Daily Mail als „Poster Boy der Abramowitsch-Fehleinkäufe“ geschmäht, kam 2006 in London mit den allerbesten Referenzen an. Denn: Für Milan hatte der Stürmerstar aus Osteuropa in 296 Spielen Wettbewerb übergreifend 173-mal getroffen und u. a. 2003 die Champions League gewonnen. Der bereits 29-jährige WM-Star der Ukrainer traf aber nur 4-mal in seinen ersten 30 Premier-League-Auftritten, kam mit dem exzentrischen Coach José Mourinho nicht klar. Trotz aller Enttäuschungen: Selbst „Sheva“ netzte in der englischen Top-Liga häufiger als Lukaku.
Hohe Erwartungen gab es im Londoner Südwesten auch an einen jungen Deutschen: Timo Werner. 2020 für 53 Mio. Euro von RB Leipzig transferiert, hat der deutsche Nationalspieler mit 23 Treffern aus bislang 89 Spielen in allen Wettbewerben noch Potenzial nach oben. Werners Wert in der Premier League liegt trotzdem über dem von Lukaku: 10 Tore in 56 PL-Spielen.
Fazit: Lukakus Leistungsdaten in London sind die eines Transfer-Missverständnisses im großen Stil. Schade.
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