Werder: Poker um Torjäger Max Kruse beginnt
Vier Tore in den letzten drei Partien – Max Kruse knüpft endlich wieder an die Leistungen der vergangenen Saison an. Der 29-Jährige hat elementaren Anteil daran, dass sich der SV Werder Bremen wieder an die Nicht-Abstiegsränge heranpirscht. Frank Baumann, Manager der Norddeutschen, signalisierte nun gegenüber der „SPORT BILD“, den Vertrag mit dem Angreifer unbedingt verlängern zu wollen.
Vertrag bis Sommer 2019 – Bleibt Kruse?
Die Personalie Max Kruse könnte rund ums Weserstadion noch unangenehm werden. Der Kontrakt des Torjägers läuft zwar noch bis Sommer 2019, ganz großes Geld könnten die Bremer aber wohl nur noch im nächsten Sommer einnehmen. ,,Max ist torgefährlich, gestaltet das Spiel, setzt seine Mitspieler ein. Damit ist er ein sehr wichtiger Spieler für uns“, ist Baumann voll des Lobes für den ehemaligen Nationalspieler, den er 2016 für rund 7,5 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg verpflichtete.
Einen ersten wichtigen Schritt, den aus der Werder-Jugend stammenden Kruse zu halten, machte der Bremer Manager dabei bereits im letzten Sommer. Ende August kaufte er dem Offensivspieler seine Ausstiegsklausel ab. Diese soll sich Medienberichten zufolge auf rund 15 Millionen Euro belaufen haben.
Kruses gelungener Reset – Das spricht für Werder
2016 war ein ganz schwarzes Jahr im Leben von Max Kruse. Einige Eklats um seine Privatperson und der Rauswurf aus dem Nationalteam verbunden mit dem EM-Aus machten die Runde. Ein Grund für den Spieler, den Reset-Knopf zu drücken: Abschied aus Wolfsburg, Rückkehr zu den Wurzeln. In Bremen bekam er sofort Vertrauen zugesprochen und genießt mehr Freiräume als in Wolfsburg – kein Wunder, dass der gebürtige Reinbeker sich in der Hansestadt wohl fühlt.
Mit Beginn der starken Werder-Rückrunde kam auch Kruse ins Rollen. Am Ende standen 15 Tore und sieben Vorlagen auf seinem Konto, die unter anderem dafür sorgten, dass dem Traditionsverein fast die Qualifikation für die Europa-League gelang. Mit Kompagnon Fin Bartels spielte er dabei stark auf. Wenig verwunderlich, dass Kruse dadurch auch wieder in den Fokus von Bundestrainer Joachim Löw rückte, der ihn als als Option für den Confed-Cup im Auge und lobende Worte für ihn übrig hatte.
Fakt ist, dass Max Kruse an der Weser wieder sportliche Schlagzeilen schreibt und ihm das Engagement bei den Grün-Weißen gut tut. Tore-Technisch war die Bilanz an Treffern pro Spiel bei keinem anderen Verein besser als bei Werder. Das weiß auch Frank Baumann. „Wir wollen unsere Leistungsträger langfristig binden. Das trifft selbstverständlich auch auf Max Kruse zu“, so der 42-jährige Funktionär.
Fragliche Perspektive – Das spricht gegen Werder
Die Frage, die sich für Kruse stellt, ist, welche Perspektive der Verein dem Angreifer bieten kann. Ein Spieler seiner Klasse möchte sich dauerhaft mit den Besten auf europäischem Parkett messen. Auch weil er sich so noch besser für eine Rückkehr ins DFB-Team empfehlen und internationales Niveau zeigen könnte.
Einen weiteren Faktor spielt das Alter – mit 29 Jahren befindet sich der Stürner im guten Alter, könnte nochmal den berühmt-berüchtigten „letzten großen Vertrag“ unterschreiben und den Schritt ins Ausland wagen. Die Personalie Kruse bleibt in den nächsten Monaten spannend. Die Werder-Fans werden sich einen Verbleib des Publikumlieblings über den Sommer 2019 sicher gern wünschen.