Hamburg gegen Wolfsburg: Rückkehr an den Ort schlechter Erinnerungen
Es sind wohl keine guten Erinnerungen, die die Spieler des VfL Wolfsburg an das Hamburger Volksparkstadion haben. Etwas mehr als ein halbes Jahr ist es nun her, dass der HSV die Niedersachen an eben jenem Ort mit einem 2:1 in letzter Minute noch in die Relegation schickte und so selbst den zwei zusätzlichen Saisonspielen entkam. Klar, dass sich die Wolfsburger beim heutigen Auswärtsspiel in Hamburg nach einer Revanche sehnen. Doch beim mittlerweile heimstarken HSV dürfte das nicht allzu einfach werden.
HSV seit Wochen mit deutlicher Leistungssteigerung
Die Hamburger zeigen nämlich schon seit gut einem Jahr eine beachtliche Heimstärke, die auch gegen den VfL Wolfsburg helfen soll. Von den letzten 19 Heimspielen gingen nur vier verloren. „Der Trend gibt uns derzeit eine gewisse Sicherheit. Wolfsburg ist ein gutes Kaliber, sie präsentieren sich gut. Es wird eine Hürde, die wir mit einer konzentrierten Leistung nehmen können“, sagte HSV-Trainer Markus Gisdol vor dem heutigen Spiel seiner Mannschaft, die in den letzten Wochen deutliche Leistungssteigerungen zeigte und derzeit auf Tabellenplatz 15 steht. Dass die Begegnung im Volksparkstadion für beide Mannschaften eine besondere ist, weiß der Trainer der Rothosen natürlich. „Am letzten Spieltag der vergangenen Saison haben wir unsere Mission erfolgreich beenden können. Die Erinnerung hilft uns für Samstag allerdings nicht viel. Wolfsburg hat sich stabilisiert und gute Ergebnisse eingefahren“, sagt Gisdol.
Last-Minute-Retter Waldschmidt vor Comeback
Einer, der das letzte Aufeinandertreffen zwischen Hamburg und Wolfsburg entscheidend geprägt hat, wird auch heute mit dabei sein. Luca Waldschmidt brachte den HSV im vergangenen Mai gegen Wolfsburg mit seinem Kopfballtor in Führung. Nachdem der 21-Jährige aufgrund von Fehlverhalten und Verletzungen in den letzten Monaten jedoch kaum zum Zuge kam, könnte er gegen die Niedersachsen sein Comeback feiern. „Wir haben alle den Wunsch gehabt, dass es mit Luca nach seinem Tor nahtlos in der neuen Saison so weitergeht. Doch leider hat er seine Leistungen nicht so stabilisieren können. Ich finde aber, dass er seit Wochen in einer aufstrebenden Form und auf einem guten Weg ist“, sagt Gisdol über den HSV-Retter der letzten Saison.
Während der HSV in den letzten Spielen gegen Hoffenheim (3:0) und Freiburg (0:0) noch mit zwei Stürmern auf dem Platz spielte, deutet sich für Samstag eine Änderung in der Startelf an. Für Bobby Wood dürfte der japanische Außenspieler Tatsuya Ito in die Anfangsformation rücken. Wieder einsatzbereit ist außerdem Albin Ekdal. Der Schwede verpasste die letzten beiden Begegnungen aufgrund einer Verletzung, die er sich auf der Länderspielreise zugezogen hatte.
Wolfsburg kommt mit Rückenwind und Offensivstärke
Betont ruhig gibt man sich derzeit auch in Wolfsburg. Der VfL hat sich unter dem neuen Trainer Martin Schmidt gefangen und aus den letzten beiden Heimspielen sechs Punkte holen können. In Hamburg soll nun endlich nach der guten Leistung gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Wochenende (3:0) der erste Auswärtssieg unter Schmidt folgen. Der 50-jährige Schweizer weiß jedoch, dass vor allem das hohe und aggressive Pressing der Hamburger eine Herausforderung wird. „Wir wollen mutig vorangehen und Tore schießen. Daheim haben wir es zuletzt gut gemacht und auch jeweils drei Mal getroffen. Auswärts geht das leider noch nicht so einfach“, sagt der Schweizer Coach, der vor dem Spiel an der Elbe allerdings um die Linksverteidiger Marcel Tisserand und Gian-Luca Itter bangen muss. Tisserand ist krank, Itter kämpft mit einer Bronchitis. Ganz sicher fehlen werden Schmidt dagegen die Langzeitverletzten Ignacio Camacho und Jakub Blaszczykowski.
Voraussichtliche Aufstellungen
Hamburger SV: Mathenia – Diekmeier, Papadopoulos, Mavraj, Douglas Santos – Jung, Sakai – Ito, Hunt, Kostic – Arp
VfL Wolfsburg: Casteels – Verhaegh, Uduokhai, Brooks, G. Itter – Guilavogui, Arnold – Origi, Didavi, Malli – Gomez
Fakten zum Spiel
- Anpfiff: Samstag, den 09.12.2017, um 15:30 Uhr
- Stadion: Volksparkstadion, Hamburg
- Schiedsrichter: Christian Dingert (SR), Tobias Christ (SR-A. 1), Timo Gerach (SR-A. 2), Jan Seidel (4. Offizieller), Robert Hartmann (VA 1), Florian Badstübner (VA 2)
- Bilanz gegeneinander gesamt: 11 – 14 – 17 bei 53:67 Toren
- Bilanz gegeneinander bei Heimspiel Hamburg: 6 – 7 – 7 bei 26:28 Toren