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Bundesliga

Nerd-Wissen: Nationalspieler für ein paar Minuten

Nerd Wissen Nationalspieler

Nerd-Wissen zur WM. Oft und gern genommen an den WM-Stammtischen ist die Frage: „Was, der war mal Nationalspieler?“ Das Portal Fussballdaten.de zeigt eine Auswahl an Spielern, die in der Nationalmannschaft des DFB auf die geringsten Einsatzzeiten kommen.

„Ein neuer Netzer wurde geboren“, so titelte BILD im Oktober 1992 über den damals 21-jährigen Karlheinz „Kalla“ Pflipsen von Borussia Mönchengladbach. Der talentierte Mittelfeldspieler hatte am Bökelberg gerade mit 2 Tor-Vorlagen gegen Wattenscheid 09 (4:1) geglänzt. Das reichte dem Boulevardblatt offenbar zu dieser überschwänglichen Würdigung. Die Zahlen von Pflipsen mit 14 Tor-Beteiligungen (10 Treffer) sprachen nach der Saison 1992/93 für eine Berufung in die Nationalmannschaft. De facto nominierte ihn Gladbach-Idol und Bundestrainer Berti Vogts (75 / „Es waren die besten Spieler dabei, ja“) nur ein Mal für die DFB-Auswahl. Genauer gesagt: Für 21 Minuten. Pflipsen kam beim 4:3 am 13. Juni 1993 gegen die USA zum Einsatz. Zum „neuen Netzer“ reichte das nicht…

2-mal 21 Minuten

21 Minuten Nationalmannschaft gab es auch für den ersten deutschen Nationalspieler aus der 2. Liga, Ferdinand „Ferdi“ Keller (1860 München), beim 2:0 gegen Österreich am 3. September 1975 in Wien.

Erster Nationalspieler von Bayer Leverkusen war 1983 Herbert Waas („Warten auf Heriberto“), doch die kürzeste Schaffenszeit im Nationaltrikot unter den Bayer-Profis hat Christian Schreier. Der Stürmer stand am 12. September 1984, bei der Teamchef-Premiere eines gewissen Franz Anton Beckenbauer in Düsseldorf gegen Argentinien (1:3) für 17 Minuten auf dem Rasen.

Bernd Hobsch holte mit Werder Bremen 1993 am letzten Spieltag die Deutsche Meisterschaft. Diesen Kraftakt würdigte Bundestrainer Vogts allerdings mit nur einem einzigen Einsatz, 14 Minuten am 22. September 1993 in Tunis gegen Tunesien (1:1).

Hobschs Bremer Meister-Teamkollege Frank Neubarth führt den Kreis der Spieler an, die unter 10 Minuten in der Nationalmannschaft aufliefen. 9 Minuten spielte der 1,90 m große Stürmer am 2. Mai 1988 in Berlin gegen Argentinien (1:0). Bei 77 Bundesliga-Toren 317 Einsätzen (alle für Werder) mutet das wie ein Ostfriesenwitz an. Aber: Die Stürmer-Konkurrenz mit Rudolf Völler, Jürgen Klinsmann und Frank Mill war für den späteren Schalke-Trainer damals zu groß.

Werbung auf Wienerisch

Ebenfalls kurios: Die „Länderspiel-Karriere“ des Martin Max. Am Saisonende 2001/2002 für 1860 München Torschützenkönig (gemeinsam mit Marcio Amoroso vom BVB), blieb der gebürtige Pole ohne WM-Nominierung und absoluter Statist in der Nationalmannschaft. Da half auch das charmante Wiener Werben von 1860-Trainer Peter Pacult („I kann dem Rudi Völler sagen: Dös is a liewa Bua“) nichts. Der „liebe Junge“ wurde von Teamchef Völler nur 8 Minuten eingesetzt, am 17. April 2002 im Vorbereitungsspiel gegen Argentinien (0:1).

Der 2018 verstorbene Bernd Martin hat in Diensten des VfB Stuttgart und des FC Bayern München 170 Bundesliga-Spiele absolviert. Doch Martin wird wohl auf ewig mit der kürzesten Nationalmannschafts-Einsatzzeit beim DFB in Verbindung gebracht werden. Am 2. Mai 1979 kam er in der EM-Quali in Wrexham gegen Wales (2:0) für Uli Stielike und für 3 Minuten ins Spiel.

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