Flügelflitzer Bailey – Sinnbild für den Aufschwung der Werkself
Leon Bailey befindet sich seit Wochen in bestechender Form. Der Jamaikaner blüht nach einer durchwachsenen Rückrunde in der laufenden Spielzeit auf und fühlt sich wie ein Neuzugang an. Der 13-Millionen-Euro-Transfer des vergangenen Winters steht sinnbildlich für den Aufschwung von Bayer 04 Leverkusen. Aktuell steht er bei neun Torbeteiligungen in 13 Einsätzen.
Bailey erzielt 75 Treffer in 16 Spielen
Seine Heimat hat der Flügelstürmer früh verlassen. Bereits im Jahr 2011 machte er sich auf die große Reise nach Europa, um seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Zunächst sorgte er in Österreich für Furore. Für die U15 des USK Anif erzielte er in 16 Meisterschaftsspielen unglaubliche 75 Treffer. Danach wurde es jedoch kurios: Im Sommer 2013 zog er weiter und verließ die Jugend des österreischischen Regionalligaklubs in Richtung Slowakei zum AS Trencin. So wurde zumindest seitens der Medien berichtet. Sein Stiefvater und Berater, Craig Butler, stellte jedoch klar, dass er zurück nach Jamaika geht, um sich für den endgültigen Sprung nach Europa vorzubereiten.
Im Sommer 2015 wechselte er dann wirklich. Von der Phoenix Academy in Jamaika ging es nach Belgien zu KRC Genk. In Belgiens Jupiler Pro League absolvierte er in seiner ersten Spielzeit 25 Spiele. Dabei erzielte er vier Treffer und bereitete sieben weitere vor. In der Spielzeit darauf kam er auf sieben Torbeteiligungen in 19 Partien, bevor er nach Leverkusen wechselte.
Werkself sticht zahlreiche Konkurrenten aus
Im Kampf um den jungen Jamaikaner setzte sich Bayer gegen zahlreiche Konkurrenten durch. Unter anderem sollen der SSC Neapel, Manchester United, der FC Liverpool am damals 19-Jährigen interessiert gewesen sein. Letztlich machten die Leverkusener nach langem Hin und Her das Rennen.
Und er dankt es der Werkself. Nachdem er in der Rückrunde der Spielzeit noch Eingewöhnungszeit benötigte und lediglich acht Spiele bestritt, dreht Bailey in dieser Saison auf. In zwölf Spielen gelangen ihm bereits fünf Tore. Dazu legte er vier weitere Tore auf. Seine große Stärke: Die Schnelligkeit. „Er ist so schnell, das ist nicht normal. Sein Tempo kombiniert mit seiner Technik ist sehr selten. Außergewöhnlich“, sagte der ehemalige Ajax-Trainer Frank De Boer, der ebenfalls an Bailey interessiert war, gegenüber Het Nieuwsblad.
Jedoch hat der junge Flügelstürmer auch defensive Fähigkeiten, wie Heiko Herrlich in der Pressekonferenz vor der kommenden Partie gegen den SV Werder Bremen heraushob: „Jetzt hat er öfters im 3-4-3 in der mittleren Linie gespielt und hat defensiv unglaublich verteidigt. Du bist ja dann praktisch wie ein Außenverteidiger. Das hat er unheimlich diszipliniert gemacht.“
Seit zehn Spielen ist Bayer in der Liga mittlerweile ungeschlagen. Bailey ist seit der Partie gegen den Hamburger SV am 6. Spieltag, als ihm beim 3:0-Sieg zwei Vorlagen gelangen, nicht mehr aus der Werkself wegzudenken. Am Mittwochabend wird er gegen Bremen wieder auf dem Flügel wirbeln und es seinen Gegenspielern gewohnt schwer machen, ihn zu stoppen.