Wahrscheinlichkeit: Wer steigt ab?
Geht da noch was für die Hertha? Mit dem 2:1 gegen Stuttgart beendeten die Berliner am vergangenen Samstag eine Serie von 8 sieglosen Bundesliga-Spielen. Obwohl nun wieder Tuchfühlung zum Relegationsrang besteht (3 Punkte Rückstand), stehen die Chancen auf den Klassenerhalt vor dem 32. Spieltag schlecht. Historisch sind Teams, die nach 31 Spieltagen am Tabellenende lagen, in 56 von 59 Spielzeiten abgestiegen. Die neueste Statistik vom Portal Fussballdaten.de zeigt die Wahrscheinlichkeiten auf den Abstieg (inkl. nach verlorener Relegation) nach Einschätzung der „Bookies“.
Hertha-Trainer Pal Dardai hat einen klaren Plan zur Rettung. Der Ungar, der die Berliner zum dritten Mal als Coach übernommen hat, will im Abstiegskampf auf „Überraschungseffekte“ setzen. Das sagte Dardai am Donnerstag bei der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln Einer davon ist – bei 3 Punkten Rückstand – wohl ein Erfolg beim FC. „Davie“, sinnierte Pal Dardai über den Ex-Hertha-Stürmer Davie Selke vom 1. FC Köln, „kann ruhig ein Tor schießen, aber wir gewinnen 2:1 und dann können wir schön ein Bier trinken.“
84,2 Prozent
Klingt nach viel Zweckoptimismus. Aber: Dass die „Herthaner“ mit ihren Fans nach dem 34. Spieltag ein Nicht-Abstiegs-Bier trinken, diese Wahrscheinlichkeit ist nicht eben hoch. Die „Bookies“ sehen Hertha zu 84,2 Prozent am Saisonende in der 2. Liga. Vorausgesetzt, der angeschlagene Hauptstadtklub erhält die Lizenz.
Gut für die Berliner: Gegen kein anderes Team feierten sie so viele Auswärtssiege als gegen den 1. FC Köln. Bochum im direkten Duell und der VfL Wolfsburg sind danach ihre weiteren Gegner.
Die Wahrscheinlichkeit, dass auch der VfL Bochum die Segel streichen muss, ist ähnlich hoch wie bei Hertha BSC: 71 Prozent. Die Westdeutschen sind seit 7 Spielen ohne Sieg, sie haben aber noch 2 Heimspiele gegen den FC Augsburg und Bayer Leverkusen als Trumpf. Zuletzt rangen sie Titel-Anwärter BVB (1:1) im heimischen Vonovia Ruhrstadion ein Remis ab.
Die dritthöchste Abstiegs-Wahrscheinlichkeit hat der VfB Stuttgart: 45,5 Prozent. Die Schwaben verloren bei Hertha BSC (1:2) und verpassten einen Big Point. Gegen Leverkusen, in Mainz und in einem immer noch möglichen „Abstiegsfinale“ gegen 1899 Hoffenheim könnte es die Hoeneß-Elf aber schaffen.
26 Prozent, aber…
Vor ein paar Wochen hätte wohl niemand mehr auf Schalke 04 als Nicht-Absteiger gesetzt, sicher auch die erfahrensten „Bookies“ nicht. Doch Schalke 04 landete 2 Last-Minute-Siege gegen Werder Bremen (2:1) und in Mainz (3:2) und hat es nun in der eigenen Hand. Aber: „Königsblau“ hat nur noch einmal Heimrecht (gegen Frankfurt) und mit dem FC Bayern und bei RB Leipzig (34. Spieltag) die wohl schwersten Auswärtsspiele. Dass es für den 15. der Tabelle noch schief geht, diese Chance liegt bei 26 Prozent.
Wolfsburg, Union Berlin und VfB Stuttgart – das ist das Restprogramm des fünften, noch abstiegsgefährdeten Klubs, 1899 Hoffenheim. Die TSG vergrößerte mit dem 3:1 gegen Frankfurt den Abstand auf Rang 16 (Stuttgart) auf 4 Punkte. Dass der erst 2008 in die Bundesliga aufgestiegene Klub aus dem Kraichgau noch runter muss, ist möglich. Aber mit 11,4 Prozent und Blick auf die letzten 3 Spiele nicht sehr wahrscheinlich.
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