Entscheiden die Torhüter den Abstiegskampf?
Am letzten Bundesliga-Sonntag dieser Saison greift der abstiegsbedrohte VfB Stuttgart in Mainz in den 33. Spieltag ein. Die Schwaben haben bereits 3-mal den Trainer und ein Mal den Torhüter gewechselt. Ist die Form der Keeper ein Faktor im Abstiegs-Endspurt?
Laut SPORT BILD (aktuelle Ausgabe vom Mittwoch) ist die „Torwart-Entscheidung beim VfB gefallen“. Will sagen: Fabian Bredlow (28) und Florian Müller (25) werden den schwäbischen Traditionsklub wohl verlassen müssen.
Die Werte, die das Magazin zu beiden VfB-Torhütern präsentiert, sind dabei ebenso wenig ein Empfehlungsschreiben auf Verbleib wie die meisten, vom Kicker-Sportmagazin am Donnerstag gezeigten Daten der übrigen Torhüter der Klubs aus dem Tabellenkeller.
Im Falle der Stuttgarter Bredlow und Müller heißt das: Bredlow wehrte nur 60 Prozent der auf sein Tor abgefeuerten Schüsse ab, Müller kam auf eine Quote von 62 Prozent.
„Ekelige Situation“
Bredlow leistete sich beim 1:1 gegen Leverkusen – ein Sieg hätte den VfB Stuttgart über dem Strich gehalten – den 3., mitentscheidenden Fehler in Folge. Mit beiden Fäusten streckte er Leverkusens Edmond Tapsoba nieder – Elfmeter und Ausgleich.
„Es war eine ekelige Situation und am Ende die falsche Entscheidung von Fabi“, beschwichtigte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß (41).
Der VfB Stuttgart respektive Ex-Coach Bruno Labbadia (57 / „Wir Bundesliga-Trainer sind nicht die Mülleimer von allen Menschen“) wechselte erst am 20. Spieltag den Torhüter.
- In 13 Einsätzen kassierte Bredlow seitdem 21 Gegentore. Zum Vergleich: Schalkes Ralf Fährmann machte zwei Spiele weniger und musste nur 9-mal hinter sich greifen.
- Bei den Gegentoren pro 90 Minuten (Quelle: Kicker-Sportmagazin) schneidet „Ralle“ Fährmann am besten ab – 0,9 Tore. Sein S04-Torhüterkollege Alexander Schwolow, zuletzt auch beim 0:6 bei Bayern München im Kasten, kassierte 2,6 Tore pro 90 Minuten.
- Das ist der höchste Wert unter den Keepern der abstiegsbedrohten Klubs.
80 Prozent Paraden-Quote
- Und: Schwolow kommt auf die geringste Paraden-Quote aller verglichenen Torhüter (Fährmann, Schwolow, Baumann / 1899, Riemann / VfL Bochum, Müller, Bredlow und Christensen / Hertha): Nur 58, 8 Prozent.
- Spitze ist hier Ralf Fährmann mit 80 Prozent Paraden-Quote.
- Gegen Schalke 04 lieferte Bochums Manuel Riemann einen Patzer, der wohl in jedem Bundesliga-Jahresrückblick zu sehen sein wird. Es war leider nicht sein einziger. Der Bochum-Schlussmann führt die Statistik der groben Patzer an – 7 und zwar alle 411 Minuten.
- Den niedrigsten Wert hat hier Oliver Baumann von 1899 Hoffenheim. Dem bereits für die Nationalmannschaft nominierten Handschuhträger unterliefen zwar 2 Patzer, aber solche Fehler kamen bei ihm nur alle 1.440 Minuten vor.
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