Nach Ende der Vorbereitung: Diese Transfers muss Kehl noch tätigen
Mit dem 3:1-Sieg über Ajax Amsterdam hat der BVB seine Vorbereitung auf die neue Saison ohne eine einzige Niederlage abgeschlossen. Doch trotz der positiven Bilanz aus den letzten Spielen haben die vergangenen Wochen dennoch gezeigt, welche Baustellen der Kader der Schwarzgelben noch hat.
Schwachstelle Defensive
Mit Ramy Bensebaini hat Sebastian Kehl bereits einen Außenverteidiger verpflichtet. Dennoch wird es wohl mindestens einen weiteren Neuzugang auf der defensiven Außenbahn brauchen, damit der BVB auch im Falle von Verletzungen breit aufgestellt ist. Im Idealfall finden die Bosse der Dortmunder dafür einen Spieler, der flexibel auf beiden Seiten einsetzbar ist. Zwar steht mit Julian Ryerson ein solcher Akteur bereits im Kader, sollte dieser oder Marius Wolf allerdings ausfallen, würde dies Trainer Edin Terzic vor Probleme stellen.
Nicht zu vergessen ist auch der Fakt, dass Bensebaini mit Algerien zu Beginn des kommenden Jahres höchstwahrscheinlich beim Afrika-Cup teilnehmen wird. Im – für die Borussen schlimmsten Fall – fehlt der Neuzugang sechs Spiele. Sollte in dieser Zeit einer aus Wolf oder Ryerson verletzungsbedingt oder gesperrt fehlen, steht kein adäquater Ersatz mehr im Kader der Schwarzgelben. Thomas Meunier oder Mateu Morey gelten eher als Abgangskandidaten als als Spieler, welche im Notfall zum Einsatz kommen sollen. Dies ist auch aufgrund ihrer Verletzungsanfälligkeit der Fall, wegen welcher beide auch aktuell wieder ausfallen.
Auch in der Zentrale gibt es Bedarf
Neben der Position eines (besonders) linken Außenverteidigers, dürfte der BVB auch in der Innenverteidigung nachlegen müssen. Mit Nico Schlotterbeck ist derzeit einer der eigentlich gesetzten zentralen Innenverteidiger verletzt, was auch zum Ende der vergangenen Spielzeit immer wieder der Fall gewesen ist. Während mit Mats Hummels sein Ersatz in der letzten Spielzeit durch viele hervorragende Auftritte überzeugen konnte, waren seine bisherigen Spiele in der Vorbereitung nicht auf dem Niveau der vorherigen Saison.
Nicht nur aufgrund der letzten Leistungen von Hummels sondern auch aufgrund der Tatsache, dass das Karriereende des Weltmeisters von 2014 immer näher rückt, wäre die Verpflichtung eines weiteren jungen Innenverteidigers beim den Dortmundern naheliegend. Dieser könnte dann die kommenden zwölf Monate nutzen um von der Erfahrung des ehemaligen deutschen Nationalspielers zu lernen, sodass er behutsam hinter Süle, Schlotterbeck und Hummels aufgebaut werden kann.
Verkäufe gestalten sich schleppend
Auch auf der Abgangsseite wird der BVB noch tätig werden müssen, bevor das Transferfenster schließt. Besonders der derzeit verletzte Thomas Meunier und der in der vergangenen Rückrunde verliehene Thorgan Hazard sollen die Borussia möglichst noch in den kommenden Wochen verlassen. Dies gestaltet sich derzeit noch als schwierig. Beim Defensivmann ist dies wegen seiner erneuten Muskelverletzung der Fall, bei Hazard – laut diversen Medienberichten – aufgrund seinen Ansprüchen bei der Vereinswahl.
Gut möglich ist hingegen, dass bei beiden Akteuren am Ende des Transferfensters den Klub noch verlassen. Negativ wäre dieser Fall für die Schwarzgelben. Zwar würden die Borussen dann noch mindestens einen der Großverdiener im Kader loswerden und so eine Menge Gehalt einsparen, allerdings könnte dann auch die Zeit zu kurz sein um noch einen weiteren Neuzugang zu verpflichten.
Was passiert mit Wolf und Morey?
Des Weiteren müssen sich die Verantwortlichen des BVB über die Zukunft von Marius Wolf und Mateu Morey Gedanken machen. Die Verträge der beiden Defensivspieler laufen im kommenden Sommer aus, sodass in diesen Monat die letzte Möglichkeit wäre nochmal eine adäquate Ablösesumme zu erzielen. Allerdings würden sich die Dortmunder bei einem Verkauf der beiden die Baustelle auf der rechten Außenverteidigerposition nochmals vergrößern. Ohne einen Neuzugang auf dieser Position ist es daher unwahrscheinlich, dass Wolf oder Morey den Klub noch in diesem Sommer verlassen – wobei der Spanier zuletzt ohnehin aufgrund von muskulären Problemen nicht am Training teilnehmen konnte.