2. Liga am Sonntag: Bochum siegt dramatisch, Heidenheim klopft oben an
Tore über Tore konnten die Fans an diesem Zweitliga-Sonntag bestaunen. Der VfL Bochum meldet sich nach einem dramatischen Erfolg über Hannover zurück in der Erfolgsspur. Der 1. FC Heidenheim und Fortuna Düsseldorf dürfen dank ihrer Siege nach oben schielen. Osnabrück bleibt mittendrin im Abstiegskampf, Regensburg kann diesen noch nicht hinter sich lassen.
VfL Bochum – Hannover 96 4:3 (2:1)
Tore: 0:1 Kaiser (22.), 1:1 Tesche (29.), 2:1 Holtmann (38.), 3:1 Zoller (62.), 3:2 Ducksch (67.), 3:3 Ochs (90.), 4:3 Tesche (90+2)
Der VfL Bochum sah sich nach der 0:3-Pleite in Paderborn gegen Hannover gefordert. Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis war es auch, die die ersten offensiven Akzente setze. Die Gäste aus Niedersachsen allerdings kamen allmählich besser in die Begegnung und gingen nicht unverdient in Front: Dominik Kaiser vollendete per sehenswerter Direktabnahme, nachdem die Hausherren Außenverteidiger Muroya zu viel Platz bei seiner Flanke gewährt hatten. Die Bochumer schüttelten sich kurz, um schließlich im Stile einer Spitzenmannschaft zu antworten. Eine Ecke von Standardspezialist Zulj verwertete Routinier Robert Tesche zum Ausgleich. Nur neun Minuten danach sollte der Tabellenführer die Partie auch schon gedreht haben. Gerrit Holtmann demonstrierte nach Zuspiel von Losilla eindrucksvoll, warum er zu den schnellsten Akteuren der Liga zählt, lief Hannovers Hult davon und überwindete schließlich auch Esser zur Bochumer Führung.
Die unterhaltsame Partie nahm sich auch nach dem Seitenwechsel keine Auszeit. Torjäger Simon Zoller erhöhte nach flacher Hereingabe von Rückkehrer Blum – sein 15. Saisontor. Doch 96 bewies Moral und kam in Person von Marvin Ducksch, unter gütiger Mithilfe Riemanns, zum Anschlusstreffer. Der Schlussmann verschätzte sich nach einem langen Ball von Kaiser, Weydandt spitzte die Kugel zu Ducksch, der zum 2:3 einköpfte. Es entwickelte sich eine mitreißende Schlussphase, in der Riemann den Spitzenreiter gegen Ducksch zunächst vor dem Ausgleich bewahrte. Hannover steckte weiterhin nicht auf und belohnte sich spät: Ein Versuch von Patrick Ochs fand stark abgefälscht seinen Weg hinter die Linie. Die allerletzte Pointe in einer dramatischen Partie gehörte einmal mehr Bochum. Wie schon beim 2:0 entpuppte sich Robert Tesche als idealer Abnehmer einer Ecke und sorgte so für den viel umjubelten Schlusspunkt.
VfL Osnabrück – Fortuna Düsseldorf 0:3 (0:1)
Tore: 0:1 Peterson (37.), 0:2 Kownacki (50.), 0:3 Sobottka (68.)
In einer weitestgehend ausgeglichenen Anfangsphase gehörte die beste Chance den Düsseldorfern, die Kownacki aus kurzer Distanz ausließ. Der VfL war ordentlich in der Begegnung, doch sah sich nach einer guten halben Stunde im Hintertreffen. Kristoffer Peterson zirkelte den Ball aus 16 Metern maßgenau in die Maschen. Angreifer Kownacki drohte daraufhin zur tragischen Figur zu werden. Der Pole vergab beste Möglichkeiten auf einen Düsseldorfer Doppelschlag, doch belohnte sich schließlich kurz nach Wiederanpfiff. Nachdem Kownacki im Strafraum zu Fall gekommen war, versenkte der Gefoulte höchstpersönlich den fälligen Strafstoß. Die abstiegsgefährdeten Osnabrücker taten sich schwer, diesen Wirkungstreffer zu verarbeiten. So kam die Fortuna wenig überraschend zum 3:0 durch Marcel Sobottka, dessen abgefälschte Flanke sich unhaltbar unter die Latte senkte. Osnabrück bleibt auf Relegationsplatz 16, Düsseldorf hält den Anschluss zu den Spitzenrängen.
SSV Jahn Regensburg – 1. FC Heidenheim 0:3 (0:2)
Tore: 0:1 Thomalla (11.), 0:2 Mainka (36.), 0:3 Kleindienst (80.)
Der 1. FC Heidenheim ließ beim 3:0-Auwärtssieg in Regensburg ebenso wenig anbrennen. Dabei kamen die Oberpfälzer zunächst besser in die Begegnung, ehe sie sich ein folgenschweres Missverständnis leisteten. Innenverteidiger Kennedy ließ eine Hereingabe der Gäste bewusst passieren, sodass Denis Thomalla nur noch einschieben musste. Zwar zeigte sich der Jahn wenig beeindruckt, doch erneut wurde den Hausherren ein individueller Fauxpas zum Verhängnis. Keeper Meyer ließ einen Distanzschuss von Busch nur abprallen, Patrick Mainka stand goldrichtig und bedankte sich mit dem 2:0. Da die Heidenheimer nachfolgend beste Chancen ausließen, ging es mit diesem Zwischenstand auch in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel zeigte sich das Team von Selimbegovic durchaus bemüht, ohne wirklich zwingend zu werden. Tim Kleindienst sorgte nach 80 Minuten schließlich für die Entscheidung. Nach Handspiel von Gimber besorgte der Angreifer vom Punkt den Endstand, der Heidenheim bis auf Rang vier klettern lässt.