Trotzdem bleibt man in Heidenheim schwäbisch-pragmatisch. „Ich glaube nicht, dass da einer durchdreht und die Hymne der Conference League in der Kabine spielen wird“, sagte FCH-Trainer Frank Schmidt (50) in einem SPORT BILD-Interview (Ausgabe 32 / 2024), „ich würde sie wohl auch nicht zuordnen können, da ich die Hymne gar nicht kenne.“
Auch kündigte Schmidt an, in Schweden bei der Premierer des FC Heidenheim in der Conference League keinen Anzug tragen zu wollen: „Ich werde mich da nicht verstellen.“
Soviel vorab zur Premiere von Heidenheim. Aber wie starteten die anderen Top-Klubs der vergangenen Saison?
Bayer Leverkusen brauchte 7 Jahre, um sich nach ihrem Bundesliga-Aufstieg 1979 für Europa zu qualifizierten. Im UEFA-Cup war es 1986/87 soweit, Leverkusen startete – wie nun Heidenheim – auswärts in Schweden und gewann 4:1 bei Kalmar FF.
Ein Jahr später feierte man unter dem Bayer-Kreuz den größten internationalen Erfolg der Vereinsgeschichte: UEFA-Cup-Sieger nach einem Elfmeterdrama gegen Espanyol Barcelona.
Der VfB Stuttgart spielte erstmals 1973 europäisch und schaffte es bei seiner Premiere auf Anhieb bis ins Halbfinale des UEFA-Pokals gegen Feyenoord Rotterdam. Das erste Europacup-Spiel der Schwaben war ein Schützenfest: 9:0 gegen Olympiakos Nikosia aus Zypern am 17. September 1973.
Erstmals in Europa und dann gleich Sieger – das ist natürlich „Bayern-like“. Rekordmeister FC Bayern München gewann bei seinem internationalen Einstand 1966/67 den Europapokal der Pokalsieger – 1:0 nach Verlängerung gegen Glasgow Rangers FC in Nürnberg. Zum Start gab es ein 1:1 bei Tatran Presov in der CSSR. Erster Europacup-Torschütze der Bayern war der Mann, der auch das Siegtor im Finale erzielte: Franz „Bulle“ Roth (78).
RB Leipzig schaffte es 2016/2017, sich als erster Bundesliga-Neuling direkt für die Champions League zu qualifizieren. Die internationale Premiere für die „Roten Bullen“ in der „Königsklasse“ war ein 1:1 gegen die AS Monaco.
Als erster Klub der Top 7 von 2023/2024 spielte der BVB im Europapokal und zwar schon 1956/57 im Meistercup. Das erste Europacupspiel von Borussia Dortmund war ein 4:3 gegen Spora Luxemburg, es musste (Hinspiel: 1:2) bei Tor-Gleichheit ein drittes Spiel im Stadion Roten Erde her (7:0), welches BVB-Idol Alfred Kelbassa († 1988) mit 3 Treffern fast im Alleingang entschied.
Eintracht Frankfurt erreichte direkt bei der Premiere 1959/60 das Finale im Europapokal der Landesmeister, wo sich in Glasgow Real Madrid beim 3:7 als zu stark erwies. Es war das Europacupfinale mit den meisten Toren und der größten Zuschauerkulisse aller Zeiten.
Auf dem Weg nach Glasgow landete die Eintracht mi dem 6:1 gegen Glasgow Rangers FC (Halbfinale) ihren höchsten Sieg in diesem Wettbewerb, den sie am 4. November 1959 mit einem 4:1 bei Young Boys Bern begann.
Komplett wäre „Das erste Mal im Europacup“ aber nicht ohne 1899 Hoffenheim, das seine Premiere 2017 gegen keinen geringeren Klub als den FC Liverpool feierte. In den Playoffs zur Champions League verlangten die Kraichgauer den „Reds“ von Trainer Jürgen Klopp alles ab – 1:2 und 2:4.
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