Köln im Transfer-Check: Veh machte die Kasse weit auf
Das Image als „Fahrstuhl-Klub“ möchte man beim 1.FC Köln unbedingt loswerden. Dieses Jahr will man den ersten Schritt in die Etablierung in der ersten Bundesliga tätigen. Dafür öffnete Sportchef Armin Veh die Kasse. Der Aufsteiger investierte viel Geld in den Kader. Nicht alle konnten die Erwartungen bisher erfüllen.
Star Jorge Mere muss auf die Bank
Den vielleicht größten Transfer setzte der 1.FC Köln mit der Verpflichtung von Sebastiaan Bornauw. Der 20-Jährige kostete auch stolze sechs Millionen Euro. Aber an ihm sollen weitere Top-Klubs dran gewesen sein. Deshalb war man auch entsprechend euphorisch über den Coup. Das Gefühl besteht auch weiterhin. Denn neben der Perspektive, die der belgische U21-Nationalspieler bietet, überzeugt er bisher schon einigermaßen.
In sechs Bundesliga-Spielen stand er für die Dom-Städter auf dem Platz. Der Abwehr-Hühne hat auch Jorge Mere aus dem Team gedrängt. Angeblich sollte Bornauw als Nebenmann geplant gewesen sein. Doch Mere sucht derzeit verzweifelt seinen Platz in der Defensive der Kölner. Auch, weil man sich auf Bornauw verlässt.
Durch einen Leak eines „Transfermarkt“-User „erfuhr“ die Öffentlichkeit von dem Wechsel von Ellyes Skhiri in die Bundesliga. Doch die Veröffentlichung ließ lange auf sich warten. Denn der Tunesier hatte noch den Afrika-Cup zu absolvieren. So entwickelte sich der Austausch zu einem Kaugummi-Transfer. Erst kurz vor Saisonbeginn stoß er zu dem Team.
Seit diesem Zeitpunkt ist der defensive Mittelfeldspieler aber nicht mehr wegzudenken. In allen sieben Liga-Partien wirkte er mit. Ein Tor und zweit Vorlagen gelangen ihm dabei sogar. Der Tunesier ist flexibel in der Defensive einsetzbar. Bei Achim Beierlorzer ist er unverzichtbar geworden.
An seiner Seite fand sich zu Saisonbeginn Neuzugang Birger Verstraete wieder. In den ersten vier Liga-Spielen wirkte er für den FC mit. Doch jetzt setzt den Belgier eine Verletzung außer Gefecht. Nach seiner Rückkehr dürfte er erneut den Anspruch an seinen Stammplatz stellen. Immerhin debütierte er auch schon für die belgische A-Nationalmannschaft.
Ein Juwel soll den Sprung schaffen
Auf den Außenbahnen macht bei den Kölner seit dieser Saison Kingsley Ehizibue Wind. Der gebürtige Münchener kann auf der rechten Außenbahn alles spielen, weist Qualitäten im Offensiv- und Defensivspiel auf. Sechsmal durfte man ihn in der Bundesliga bestaunen. Einen absoluten Stammplatz hat der Neuzugang aber noch nicht inne. Dafür fehlt es noch an der Konstanz. Doch Ehizibue deutet an, dass er ein wichtiger Faktor beim FC werden kann.
Bei den Verpflichtungen schien Armin Veh ein Händchen für den Bereich Niederlande/Belgien gehabt zu haben. Doch auch national hat man sich verstärkt. Aus der 2. Bundesliga verpflichtete man Kingsley Schindler. Der machte dem FC das Leben letztes Jahr noch in der zweiten Spielkasse schwer. Während er ihn Kiel mit der Star war, ist die Situation in Köln etwas anders. In der Mannschaft von einigen Bundesliga-Erfahrenen sticht er selten heraus.
Nach seinem ablösefrei schaffte er es bisher auf starke sechs Einsätze. Allerdings blieb der flexible Offensivspieler dabei ohne Torbeteiligung. Gelingen ihm noch Treffer in der Zukunft, dürfte die Wertung des Neuzugangs noch besser ausfallen. Die Anlagen sich bei den Kölner festzusetzen bringt er auf jeden Fall mit.
Der letzte nennenswerte „Neue“ bei Köln ist eigentlich kein Neuer. Denn Noah Katterbach ist ein Kölner Eigengewächs. Doch in dieser Saison machte er den Sprung aus der A-Jugend hoch zu den Profis. Gegen den FC Schalke 04 feierte er nun sein Bundesliga-Debüt. Dabei machte der 18-Jährige einen guten Eindruck. Beierlorzer plant ihn immer wieder im erweiterten Bereich zu haben. Sicherlich werden in der laufenden Spielzeit noch einige Partien auf den mit der Fritz-Walter-Medaille ausgezeichneten Youngster zukommen.