Unions Anthony Ujah will nach Karriere-Ende „zurück nach Köln“
Für Anthony Ujah ist Union Berlin bereits die vierte Station in Deutschland. Bevor er im Sommer nach einem China-Intermezzo bei den Eisernen einen Vertrag bis 2022 unterzeichnete, war er der Nigerianer auch schon für Mainz 05, den 1. FC Köln und Werder Bremen aktiv. Mit all seiner Erfahrung ist er damit auch eine wichtige Hilfestellung für seinen Landsmann Suleiman Abdullahi.
Ujah untersützt Landsmann Abdullahi
Der sechs Jahre jüngere Abdullahi war 2016 vom norwegischen Klub Viking FK zunächst nach Braunschweig gewechselt und spricht im Gegensatz zu Ujah weder fließend Deutsch noch Englisch. „Ich nehme mir viel Zeit für ihn“, erzählt Ujah im „kicker“. Daher kümmert er sich unter anderem auch um die Post des 22-Jährigen. „Manni ist ein guter Junge. Aber er hat viel zu lernen.“ Kochen gehört allerdings scheinbar nicht zwangsläufig dazu. Denn bis Abdullahis Frau ihrem Gatten demnächst in die Hauptstadt folgt, kümmert sich vorwiegend Ujahs bessere Hälfte um dessen Ernährung. Gelegentlich steht dann natürlich auch ein afrikanisches Essen auf dem Speiseplan. „Aber besser nicht zwei Tage vor dem Spiel, denn es ist ein großes Essen“, lacht Ujah.
„Bei Union einen Namen machen“
Für den 28-Jährigen wird der kommende Bundesliga-Spieltag kein gewöhnlicher. Mit den Köpenickern gastiert er im Bremer Weserstadion. An seine „spezielle“ Zeit Werder denkt Ujah gerne zurück. „Es war eine schwere Saison, wir waren im Abstiegskampf, aber trotzdem war jeder immer positiv“, erinnert er sich an die Saison 2015/16, in der sich Bremen erst am letzten Spieltag mit einem 1:0 gegen Frankfurt den Klassenerhalt sichern konnte. „Dieses Spiel kann ich nie vergessen“, so der Mittelstürmer, der in seinen 37 Pflichtspielen für die Grün-Weißen 14 Tore erzielte und fünf Vorlagen gab.
Eine noch intensivere Beziehung hat Ujah aber zum Effzeh entwickelt, mit dem er 2014 Zweitliga-Meister wurde. „Nach meiner Karriere ziehe ich zurück nach Köln. Meine drei Jahre dort waren super.“ 106 Pflichtspiele hat er für die Geißböcke absolviert, dabei netzte er 36 mal ein, zehn mal legte er einem Teamkollegen auf. Sein Abschied nach Bremen verlief zu seinem großen Bedauern jedoch mit Störgeräuschen. Werder hatte früh verkündet, dass es Ujah per Ausstiegsklausel in die Hansestadt holen wird, in der Domstadt sorgte das für Unmut. „Ich wollte ein gutes Bild hinterlassen. Das beschäftigt mich bis heute“, gesteht er. Für seinen Karriere-Abschnitt in Köpenick verspürt er freilich keinen Wiederholungsbedarf. „Ich möchte mir bei Union einen Namen machen und was richtig Gutes hinterlassen.“ Im Anschluss kann er in Köln gemeinsam mit Abdullahi ungehemmt den Gaumenfreuden frönen.