Schommers schießt sich ins Aus – Gelingt Palikuca der Canadi-Coup?
Rein rechnerisch ist der 1.FC Nürnberg auch zwei Spieltage vor Schluss noch nicht abgestiegen. Im Hintergrund laufen natürlich dennoch längst die Planungen für die kommende Zweitliga-Saison. Sicherlich hoffen beim Club noch immer alle auf das große Wunder, doch allen voran die Verantwortlichen um Sportvorstand Robert Palikuca müssen realistisch sein. Die Trainer-Frage besitzt dabei absolute Priorität. Interims-Coach Boris Schommers scheint sich jedoch selbst ins Aus befördert haben.
Palikuca von Schommers „verwundert“
Der 40-Jährige war zuletzt auf der Spieltagstags-Konferenz vor dem Wolfsburg-Spiel nach vorne geprescht und hatte etwas überraschend die Absicht geäußert, nur in der Position des Chef-Trainers in Nürnberg bleiben zu wollen. Zuvor war dem früheren Co-Trainer von Michael Köllner durchaus zugetraut worden, sich ab dem Sommer wieder freiwillig hinten einzureihen. Nach Informationen der „BILD“ ist Palikuca von Schommers Verhalten alles andere als begeistert.
„Boris hatte mir im persönlichen Gespräch seine Gedanken mitgeteilt. Allerdings war ich dann schon etwas verwundert, warum Inhalte dieses vertraulichen Gesprächs in die Öffentlichkeit getragen wurde“, wird Palikuca deutlich. Gerade für den Zeitpunkt fehlt dem früheren Innenverteidiger jegliches Verständnis. „Ich hätte mir in dieser hochsensiblen Saisonphase mehr Ruhe gewünscht. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.“ Eins wollte Palikuca anschließend dann aber doch nicht unerwähnt lassen. „Solche Themen müssen intern besprochen werden.“
Canadi vor Abschied aus Athen
Mit seinem Alleingang scheint sich Schommers also selbst aus dem Kreis der Trainer-Kandidaten katapultiert zu haben. Laut „BILD“ soll die endgültige Entscheidung gegen ihn bereits feststehen. Da hilft es Schommers wenig, dass er für seine Arbeit zuletzt von Führungsspielern wie Torwart Christian Mathenia oder Kapitän Hanno Behrens Zuspruch erhalten hatte. Es ist ihm zwar gelungen, eine am Boden liegende Mannschaft aufzurichten, defensiv zu stabilisieren und wettbewerbsfähig zu machen. Sein Punkteschnitt von 0,6 ist allerdings die unschöne Kehrseite der Medaille.
Als Favorit auf seine Nachfolge gilt weiterhin Damir Canadi. Der Österreicher soll an diesem Wochenende verkündet haben, Atromitos Athen in Richtung Ausland zu verlassen. Palikuca hält bekanntlich große Stücke auf den 48-Jährigen. Der Haken: Nürnberg ist nicht der einzige Verein, der Canadi gerne in seinen Reihen wüsste.