Zweifelsohne gehört Union Berlin zu den Überraschungsteams der aktuellen Bundesligasaison. Kaum jemand hätte den Eisernen wohl zugetraut, dass sie am 25. Spieltag bereits 30 Punkte auf dem Konto haben und damit acht Vorsprung auf den Relegationsplatz. Eine entscheidende Komponente des Berliner Erfolgs ist Torhüter Rafal Gikiewicz. Mit sechs Spielen ohne Gegentor liegt er in der ligaweiten Liste der weißen Westen auf Platz fünf. Doch noch ist nicht gesichert, ob der Pole auch über die Saison hinaus Union erhalten bleiben wird. Auch zwei weitere Szenarien sind laut einem „Kicker“-Bericht denkbar.
Bis Ende März wollte die Berliner Nummer eins eigentlich für sich entscheiden, ob er Union erhalten bleibt oder im Herbst seiner Karriere nochmal zu einem anderen Verein wechselt. Wegen der Corona-bedingten Zwangspause der Bundesliga und damit entstandener Unsicherheit bei allen Parteien kam es noch zu keinem Abschluss der Überlegungen. Dabei hängt vieles von einer Vertragsverlängerung Gikiewicz‘ ab. Im Sommer läuft der bestehende Kontrakt des Polen aus, dann könnte er den Verein ablösefrei verlassen. Erst wenn Klarheit in dieser Angelegenheit ist, will sich auch Unions Nummer zwei, Moritz Nicolas, über seine Zukunft entscheiden.
Sollte Gikiewicz die Berliner verlassen, könnte Nicolas zur neuen Nummer eins aufsteigen. Der 22-Jährige wurde im vergangenen Sommer für zwei Jahre von Borussia Mönchengladbach ausgeliehen. In erster Linie will der ehemalige U21-Nationalkeeper Spielpraxis sammeln. Wenn Gikiewicz allerdings bleibt, ist er der unangefochtene Mann im Tor. Dann könnte Nicolas vorzeitig per Rückholklausel nach Gladbach zurückkehren und an einen neuen Verein verliehen werden.
Mit Jakob Busk und Leo Oppermann hat der Hauptstadtklub zwei weitere Torhüter im Kader, deren Verträge Ende Juni auslaufen. Vorübergehend hat Union auch diese Verhandlungen aufgrund der Corona-Krise und damit verbundener finanzieller Unsicherheit auf Eis gelegt. Der 26-jährige Busk war sogar schon einmal die Nummer eins in Berlin. Von 2016 bis 2018 hütete er das Union-Tor. Danach ging es für ihn jedoch relativ steil bergab. Inzwischen ist er nur noch die Nummer drei. Dass er in der nächsten Saison wieder im Tor stehen wird, scheint sehr unwahrscheinlich.
Alternativ könnten die Eisernen auch noch einen weiteren Torhüter verpflichten. Bei einem solchen Szenario müsste der Preis allerdings stimmen. Sollte ein veranlagter Torwart zu günstigen Konditionen auf den Markt kommen, könnten die Berliner zuschlagen. Das Wunschszenario bleibt aber vermutlich weiterhin, dass Stammtorhüter Gikiewicz seinen Vertrag über den Sommer hinaus in der Hauptstadt verlängert.
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