Die Vorschusslorbeeren waren groß, als Kevin Volland im Sommer von der AS Monaco zu Union Berlin wechselte. Der 31-Jährige stand schließlich bei 77 Toren und 62 Vorlagen in der Bundesliga. Doch nach fünf Spielen in der Liga steht Volland bei nur einem Assist. Dazu kommt eine rote Karte gegen RB Leipzig. Der Start von Volland bei Union ist eine einzige Katastrophe.
Die Offensive von Union ist in dieser Saison bei weitem nicht auf dem Niveau der letzten Saison. Jeder Spieler muss sich hinterfragen, wie dieses Team, das noch vor einem halben Jahr sich für die Champions League qualifiziert hat, jetzt so wenig Leistung zeigt. Auch von Sheraldo Becker oder David Datro Fofana haben sich die Köpenicker mehr erhofft. Aber gerade Volland überrascht sehr. Der ehemalige Nationalspieler zeigte bei Leverkusen und Hoffenheim immer gute Leistungen. 26 Torbeteiligungen in der Saison 2018/19 in der Bundesliga oder bei Monaco 16 Tore und acht Assists in seiner ersten Ligue 1 Saison.
Trauriger Höhepunkt der bisherigen Leistung von Volland war die erste Halbzeit gegen den VfB Stuttgart. Der Mittelstürmer hatte, laut „fbref“, in 45 Minuten nur acht Ballberührungen. Von seinen fünf Pässen kamen nur zwei an. Das ergibt einen Gesamt-xG-Wert von 0,0! Die Auswechslung war folgerichtig und für Volland eine unfassbare Enttäuschung.
Was sich Union von der Verpflichtung von Volland erhofft hat, dürfte also klar sein. Aber wie kann es sein, dass der Mittelstürmer sich bei Union Berlin nicht zurechtfindet? Wo er doch bereits gezeigt hat, dass er in der Bundesliga Leistung bringen kann.
Volland ist ein Opfer der Systemumstellung von Union Berlin. Aus dem eher ballbesitzfernen Spiel mit chancenarmen Siegen und Standardstärke wurde ein Team, das versucht selbst das Spiel zu übernehmen. Das funktioniert aktuell noch nicht gut genug. Das merkt man an allen Ecken und Enden. Dadurch wird auch Volland noch nicht oft genug von seinen Offensivpartnern oder beispielsweise Top-Transfer Robin Gosens gefüttert.
Allerdings machen den Berlinern auch zwei Dinge zu schaffen. Die Doppelbelastung und die dadurch resultierenden Verletzungssorgen. In der Champions League konnte Union weiterhin noch keinen Punkt einfahren. Gegen Real Madrid und Sporting Braga gab es jeweils späte Niederlagen. Manager Ruhnert blickt trotzdem weiterhin optimistisch auf das bevorstehende Spiel gegen den italienischen Meister SSC Neapel.
„Ich bin ehrlicherweise froh, dass es jetzt erst einmal gegen Neapel geht. Das ist ein Spiel, in dem man eigentlich nur gewinnen kann. Vielleicht braucht die Mannschaft jetzt genau so ein Spiel, denn das Selbstbewusstsein ist derzeit im Keller“, so der 51-Jährige bei „Sky“.
Kevin Volland hat es aktuell wahrlich nicht leicht bei Union Berlin. Allerdings hat der fünfzehnfache Nationalspieler schon bewiesen, dass er auch in Krisensituationen Leistung zeigen kann. Mit Hoffenheim sicherte er sich in der Saison 2015/16 Platz 15 und den Klassenerhalt. Damals erzielte er in der Bundesliga acht Tore und zehn Assists. Krise kann Volland also.
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