Dass Sheraldo Becker Union Berlin in diesem Sommer gern verlassen würde, ist ein offenes Geheimnis. „Er hat immer gesagt, dass er irgendwo hinmöchte, wo er etwas mehr Geld verdienen kann. Und dass er darüber nachdenkt, wenn er seine ehemaligen Kollegen wie Taiwo Awoniyi sieht.“ Der Nigerianer war im Sommer 2022 für 20 Mio. Euro von den Köpenickern in die Premier League zu Nottingham Forest gewechselt. „Die haben Gehälter, mit denen wir nicht annähernd konkurrieren können. Deshalb rechne ich immer damit, dass noch was passieren kann“, sagte Sport-Geschäftsführer Oliver Ruhnert Anfang Juli. Als möglichen Ersatz könnte Union Jonathan Bamba an die Alte Försterei lotsen.
Bamba stammt aus der Jugend des langjährigen Rekordmeisters AS Saint-Étienne (2023 von PSG abgelöst), wurde seinerzeit aber drei Mal von seinem Stammverein verliehen. Zunächst zu Paris FC, dann nach Belgien zu VV St. Truiden und schließlich an den SCO Angers. 2018 folgte dann der feste Wechsel von St. Étienne zum OSC Lille. Bei den Nordfranzosen entwickelte sich Bamba zu einem der besten offensiven Außenbahnspieler der Ligue 1, wurde 2021 französischer Meister.
Aktuell ist er jedoch vereinslos, man konnte sich nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. „Wir sind nicht mehr mit Jonathan Bamba im Gespräch. Wir waren es zu einem bestimmten Zeitpunkt mal. Er sollte aus dem Urlaub zurückkommen und sich die Möglichkeiten anschauen, die sich ihm bieten“, sagte LOSC-Präsident Olivier Létang laut „transfermarkt.de“ am Freitag. Sein Marktwert beträgt 20 Mio. Euro, damit ist der 27-Jährige nach Daichi Kamada (27 Mio.) und Wilfried Zaha (22 Mio.) derzeit der drittwertvollste Spieler ohne Verein.
Wie der französische Sender „RMC Sport“ berichtet, sind etliche Vereine an Bamba interessiert. Dazu gehört neben Union Berlin der OGC Nizza und Celta Vigo, auch Olympique Marseille und Los Angeles Galaxy sollen ein Auge auf ihn geworfen haben. Nizza und Celta Vigo werden nach jetzigem Stand die besten Chancen auf eine Verpflichtung eingeräumt, die Spanier sollen dem Offensivmann sogar bereits einen Dreijahresvertrag vorgelegt haben.
Nicht gänzlich auszuschließen ist aber, dass Union am Ende den Zuschlag erhält. Immerhin können die Eisernen als einziger von den genannten Vereinen mit der Teilnahme an der Champions League wuchern. OM muss erst noch eine Qualifikationsrunde überstehen. Bamba gilt als schnell, technisch beschlagen und dribbelstark. Mit diesen Attributen könnte er Sheraldo Becker bestens ersetzen. Auch das Zusammenspiel mit Unions Top-Torjäger der vergangenen Saison wäre spannend zu sehen. Bamba bringt die Erfahrung von 225 Ligue-1-Spielen mit, dabei gelangen ihm 38 Tore und 39 Vorlagen. Auch zwölf Champions-League-Einsätze und zehn Europa-League-Partien stehen in seiner Vita. Wohin es den Ivorer letztendlich zieht, bleibt abzuwarten.
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