In zweierlei Hinsicht hat Union Berlin der großen Hertha in diesem Jahr den Rang abgelaufen. Neben dem deutlichen sportlichen Unterschied ist auch Union in puncto Mitgliederzahl an der „Alten Dame“ vorbeigezogen. Im Interview mit dem „kicker“ hat Union-Profi Christopher Lenz über seine letzten Wochen im Dress der Eisernen und die Wachablösung in Berlin gesprochen.
Nach fünf Jahren streicht Christopher Lenz die Segel und verlässt Union Berlin. Der Mittelfeldspieler schließt sich zur neuen Saison Eintracht Frankfurt an. Auf das neue Karriere-Kapitel freut sich der 26-Jährige sehr, wie er dem „kicker“ verrät: „Die vergangenen vier, fünf Jahre der Eintracht waren beeindruckend. Außerdem hat Frankfurt, ähnlich wie Union, geile Fans. Sie haben einen starken Zusammenhalt. Ich glaube, dass es für mich der richtige nächste Schritt ist.“
Auch, wenn Lenz mit den Berlinern zuletzt eine steile Entwicklung hinlegte und viel für Union spricht, sieht er die Perspektive in Hessen doch noch deutlich größer: „Ich hatte mit unserem Manager Oliver Ruhnert gute Gespräche und ich weiß auch, dass der Verein mit sehr entgegengekommen ist. Aber das Gesamtpaket in Frankfurt ist für mich und meine Familie besser. Das heißt aber nicht, dass ich nie wieder in Berlin sein werden.“
Da Lenz in Berlin geboren wurde, ist der Abschied für ihn sicherlich kein einfacher. In seiner Jugend spielte Lenz auch für den Rivalen von der Hertha. Doch ehemalige Mannschaftskollegen haben es nicht bis zu den Profis geschafft: „Ich kenne von den Jungs bei Hertha keinen mehr. Das ist anders als zum Beispiel bei Borussia Mönchengladbach. Dort kenne ich noch Leute, unterhalte mich nach den Spielen eine Stunde mit ihnen“. Bei den Fohlen von der Borussia spielte Lenz von 2012 bis 2016.
Den Hertha-Talenten tat es zuletzt nicht gut, dass der Klub auf teure externe Transfers setzte. Dabei sind die letzten sportlichen Ergebnisse alles andere als wünschenswert gewesen. Während es vor der Saison nur um den Klassenerhalt für Union ging und die Hertha über Europa spekulierte, hat sich das Blatt drastisch gedreht. Aktuell trennen die Berliner aktuell ganze 14 Punkte. „Ich weiß auf jeden Fall, dass es an Herthas Ego kratzt, wenn Union vor ihnen steht. Das gab es früher für uns in der Jugend nicht. Da war Hertha die Nummer eins in der Stadt, dann gab es Union und andere Vereine, die es gut gemacht haben“, zeigt sich Lenz etwas stolz über die unerwartete Wachablösung in Berlin.
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