Gemeinsam mit dem großen FC Bayern stelle Union Berlin in der abgelaufenen Saison die beste Abwehr der Bundesliga. 38 Gegentore hatten beide Vereine hinnehmen müssen, vor allem für die Köpenicker ein echter Erfolg. Man könnte also meinen, in der Defensive seien die Eisernen gut aufgestellt. Trotzdem bemüht sich Union um Attila Szalai von Fenerbahce Istanbul.
Wie „A Spor“ in der Türkei und der „kicker“ übereinstimmend berichten, zeigt Union großes Interesse an Szalai. Demnach soll der Champions-League-Teilnehmer aus Berlin bereits ein Angebot über zehn Mio. Euro plus Boni abgegeben haben. Ob das ausreicht, ist allerdings fraglich. Vergangenes Jahr forderte Fenerbahce noch 20 Mio. Euro für den 1,92 Meter großen Defensivmann. So viel wird Union definitiv nicht bezahlen, überhaupt haben die Köpenicker noch nie eine zweistellige Millionensumme für einen Spieler auf den Tisch gelegt. Rekordtransfers sind Josip Juranovic und Taiwo Awoniyi, beide kosteten 8,55 Mio. Euro.
Laut „transfermarkt.de“ liegt der Marktwert von Szalai aktuell bei 14 Mio. Euro. Damit wäre der 24-Jährige auf Anhieb der viertwertvollste Spieler im gesamten Union-Kader. Wertvoller sind nur Offensivmann und Abgangskandidat Sheraldo Becker (17 Mio.) sowie die beiden Defensivspieler Danilho Doekhi (17 Mio.) und Diogo Leite (15 Mio.). Obwohl Szalai bei Fenerbahce noch in der vorletzten Saison neben dem künftigen Bayern-Profi Min-jae Kim glänzen konnte, wusste er in der vergangenen Spielzeit nicht immer zu überzeugen. Gerade in einer Dreierabwehrkette, die Union-Trainer Urs Fischer bevorzugt spielen lässt, kann er seine Stärken aber voll ausspielen.
Auffällig: Szalai ist Linksfuß, was darauf hindeuten könnte dass er nicht als vorsorglicher Ersatz für einen möglichen Doekhi-Abgang geholt werden soll. Doekhi (Rechtsfuß) ist nämlich heiß umworben, wurde zuletzt mit der SSC Neapel in Verbindung gebracht. Beim italienischen Meister könnte er Kim beerben. Die Schmerzgrenze von Sportvorstand Ruhnert soll beim Niederländer aber besonders hoch sein.
Szalais Vertrag bei Fenerbahce läuft noch bis 2025. Für die Türken stand er bislang 117 Mal auf dem Rasen (sieben Tore, vier Vorlagen). Gekommen war der 35-fache Nationalspieler Ungarns im Januar 2021 aus Zypern von Apollon Limassol, das damals sich eine Weiterverkaufsbeteiligung von 13,5 Prozent sicherte. Fenerbahce würde ihn wohl abgeben, setzt auf der linken Innenverteidigerposition eher auf den Brasilianer Luan Peres. Ob sich Szalai tatsächlich Union Berlin anschließt, könnte sich schon in den kommenden Tagen entscheiden.
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