Union Berlin ist eine der positiven Überraschungen der aktuellen Bundesliga-Saison. Der Aufsteiger hält sich bisher gut aus dem Abstiegskampf raus. Trainer Urs Fischer dürfte zufrieden sein, mit den Resultaten, die er und seine Mannschaft erzielen. Doch im Interview mit dem „kicker“ gibt Fischer einen Störfaktor zu.
Mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt am heutigen Abend, könnte Union Berlin sogar die „Adler“ hinter sich lassen und bis auf Platz zehn vorrücken. Selbst bei einer Niederlage behält man ein Polster von sechs Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz. Entsprechend zufrieden dürfte die Berliner mit dem bisherigen Verlauf der Saison sein.
Schließlich galt der Klub als Bundesliga-Neuling als absoluter Favorit auf den Gang in die zweite Liga. Doch bisher straft man die Kritiker lügen. So ist Fußball Deutschland eigentlich voll des Lobes für die Köpenicker. Eine Sache stört Trainer Urs Fischer aber trotzdem. Trotz aller sportlichen Ergebnisse, wird die Spielweise der Berliner angeprangert. Zu destruktiv und diszipliniert sei das Konstrukt.
Für Fischer ist das ein haltloser Kritikpunkt. „Ich glaube auch, dass es eine Definitionsfrage ist: Was ist denn attraktiver Fußball?“, hinterfragt der Coach die kritischen Stimmen. Der Schweizer moniert, dass er sich derartige Kritik gefallen lassen muss. Auch, wenn sie ihn nicht angreift, so stört sie sehr wohl doch. Der Fußballlehrer glaubt an die klare Struktur, die er seiner Mannschaft in der Bundesliga mit auf den Weg gibt: „Wir brauchen Ruhe und einen gewissen Halt“.
In der eigenen Heimat hat Fischer auch schon eine gewisse Karriere hingelegt. Nach einer sportlichen Karriere beim FC Zürich traf er dann als Jugendtrainer auf den damaligen Cheftrainer Lucien Favre. Von ihm adaptiere der 54-Jährige so einiges. Doch an ein Abziehbild unter Trainern glaubt er nicht. „Die Spielweise von Dortmund ist nicht mit der von Union Berlin vergleichbar“, gibt Fischer zu Bedenken.
Die beiden Herangehensweise der Bundesliga-Klubs unterscheiden sich natürlich auch schon beim Material. Welchen Fußball Urs Fischer mit einer Mannschaft mit der Qualität der Borussia spielen würde, ist spekulativ. Für den Schweizer ist es sowieso nur wichtig, dass er mit Union sein Ziel erreichen kann. Dieses lautet natürlich weiterhin der Klassenerhalt. Bis zum Ende dürften die Berliner dafür kämpfen müssen. Doch bisher rechtfertigen sie den letztjährigen Überraschungs-Aufstieg. Außer der leichten Kritik an dem „Ergebnis-Fußball“ der Berliner, herrscht relativ Ruhe um die Mannschaft und den Trainer. Für Fischer ganz angenehm und unabdingbar, wie er meint: „Ich glaube, ich bin keiner, der das Schaufenster sucht“.
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