Mit 0:8 ging der 1. FSV Mainz 05 beim Gastspiel in Leipzig unter. Vielen fehlten daraufhin die Worte. Wie Jean-Paul Boetius nach dem Abpfiff eingestand, seien er und seine Teamkollegen mit dem 0:8 noch gut bedient gewesen.
Viele Mainzer verstehen sicherlich auch am Tag nach der historischen Pleite bei RB Leipzig nicht so recht, was da genau passiert ist. Die Mannen von Trainer Sandro Schwarz ließen sich quasi ohne Gegenwehr mit 0:8 aus dem Stadion schießen. Die höchste Pleite in der Vereinsgeschichte. Bisher datierte die höchste Niederlage vom 11. Juni 1988, als man sich am 37. Spieltag in der zweiten Bundesliga beim SV Darmstadt 98 mit 0:7 geschlagen geben musste. Am Ende der Spielzeit stieg man in dritte Liga ab. Auch dieses Jahr wird es die gesamte Saison über sehr wahrscheinlich um den Erhalt der Klasse gehen. Aktuell hat man nach zehn Spielen bereits sieben Niederlagen auf dem Konto. Nur Liganeuling SC Paderborn hat eine Niederlage mehr einstecken müssen. Auch generell tun sich die Mainzer gegen die etablierten Klubs schwer, dagegen zu halten. Bisher konnte man lediglich in den Spielen gegen die Aufsteiger aus Paderborn und Köln sowie die bis zum damaligen Zeitpunkt sieglosen Berliner von Hertha BSC siegen. Nach jeder Niederlage folgte eine ernüchternde Niederlage.
Auch Trainer Sandro Schwarz dürfte nach der Niederlage ratlos sein. Bereits in der Busfahrt nach der nach der Niederlage schaute sich der Coach die Partie erneut in voller Laufzeit auf seinem Laptop an. „Das wird keine Freude bereiten“, wird der 47-Jährige vom „Kicker“ zitiert. Viel zu sagen hatte der Übungsleiter allerdings nicht. „Ich stelle mich da nicht in den Gang und mache am Mikrofon den Reiseleiter. Wir werden das sacken lassen, klar bleiben und es in Ruhe besprechen“, beschrieb Schwarz die weitere Vorgehensweise.
Es bahnte sich sogar eine zweistellige Niederlage an, nachdem die Leipziger bereits nach 50 Spielminuten mit 7:0 geführt hatten. Anschließend nahmen die Gastgeber aber ein wenig Tempo aus dem Spiel und kamen letztendlich erst kurz vor Schluss durch Timo Werner zum 8:0-Siegtreffer. Auch Jean-Paul Boetius gesteht sich ein, dass die Niederlage deutlich höher ausgefallen wäre, wenn es die Leipziger gewollt hätten. „Wir waren nicht kompakt genug. Wenn Leipzig in der zweiten Halbzeit weiter mit einer hohen Geschwindigkeit nach vorne gespielt hätte, wäre es noch schlimmer gekommen“, so der offensive Mittelfeldspieler, der mit zwei Treffern und zwei Torvorlagen neben Robin Quaison der Topscorer der Mainzer ist. Die Leipziger seien für ihn eindeutig ein Meisterschaftskandidat. Nun sei es wichtig, als Team zusammenzubleiben, darüber zu sprechen und davon zu lernen, so der 25-Jährige. Am nächsten Spieltag empfangen die Mainzer den Aufsteiger Union Berlin und werden sicherlich auf Wiedergutmachung aus sein.
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