Dynamo Moskau: Sandro Schwarz über Bundesliga-Gerüchte
Fast sechseinhalb Jahre war Sandro Schwarz beim 1. FSV Mainz 05 tätig. Dem Job als U19-Trainer folgte zunächst die Übernahme der zweiten Mannschaft. Anschließend stand der 42-Jährige in 85 Spielen für die Profis an der Seitenlinie, ehe er im November 2019 entlassen wurde. Knapp ein Jahr nach seinem Rauswurf heuerte Schwarz dann wie Domenico Tedesco in Moskau an. Im „SportBild“-Interview sprach der gebürtige Mainzer nun über das Leben in Russlands Hauptstadt, Wolfsburg-Leihgabe Maximilian Philipp und eine mögliche Rückkehr nach Deutschland.
„Zeljko Buvac hat mich nach Moskau geholt“
Beim elfmaligen Sowjetischen Meister Dynamo Moskau hat Schwarz vier Spieltage vor Schluss als Sechster mit nur drei Punkten Rückstand auf den Zweiten noch alle Chancen auf das internationale Geschäft. „Die Ansprüche im Verein sind wegen der Tradition natürlich groß“, sagte der Coach, betonte aber zugleich: „Es ist nicht so, wie man sich das in russischen Agentenfilmen vorstellt.“ Sein engster Vertrauter ist Zeljko Buvac, der langjährige Assistent von Jürgen Klopp und jetzige Dynamo-Sportdirektor.
„Er war einst mein Trainer und hatte mich jetzt nach Moskau geholt.“ Viel mitbekommen hat Schwarz von der Millionenmetropole bislang allerdings nicht. „In der Innenstadt war ich erst fünf-, sechsmal, weil immer riesiger Stau ist. Aber der Rote Platz und der Kreml sind beeindruckend. Dort ist alles groß, sauber und ruhig. Die Stadt gibt Energie.“ Trotz Corona sind alle Geschäfte und Restaurant geöffnet. „Die Stadien dürfen bis zur Hälfte gefüllt sein.“
Alte Vertraute: Voronin und Neustädter als Unterstützer
Neben Co-Trainer Andrej Voronin, einst für Gladbach, Mainz, Köln, Leverkusen, Hertha und Düsseldorf auf Torejagd, gehört Mittelfeldmann Roman Neustädter zu seinen wichtigsten Bezugspersonen. „Andrej ist extrem fußballschlau und kennt Dynamo schon als Spieler. Roman ist ein wichtiger Spieler für uns. Mir hilft es auch, dass er mir auf Deutsch widerspiegeln kann, wie die Mannschaft gerade fühlt und wie gewisse Maßnahmen bei den Spielern ankommen.“
Beide kennt Schwarz noch aus Mainz, der mittlerweile 33-jährige Ex-Schalker Neustädter spielt bereits seit 2019 für Dynamo. Ob er das bald Seite an Seite mit Wolfsburg-Leihgabe Maximilian Philipp tun wird, ist offen. Bei den Wölfen ist der 27-Jährige lediglich Ergänzungsspieler. Die Kaufoption in Höhe von elf Mio. Euro will der Autoclub wohl nicht ziehen.
Kaderplatz reserviert: Schwarz hofft auf Philipp
„Da muss man abwarten. Maximilian Philipp ist ein Top-Spieler mit einer sehr guten Qualität. Gute Spieler möchte ich im Kader haben. In Russland darf man acht Ausländer im Team haben. Eine dieser Stellen ist für ihn eingeplant“, zeigte sich Schwarz entspannt. Auch zu den Gerüchte über einen Wechsel in seine Heimatstadt Frankfurt äußerte sich der Halbitaliener.
„Ich bin hier gerade sehr glücklich und habe keinen konkreten Plan, dass ich schnellstmöglich oder zu einem bestimmten Stichtag wieder nach Deutschland zurückkehren muss. Und prinzipiell bin ich jemand, der seine Verträge erfüllt“, sagte er im Hinblick auf seinen bei Dynamo noch bis 2022 laufenden Kontrakt.
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