Ist ein 17-jähriger Mainzer die Zukunft des deutschen Fußballs?
Es war der krönende Abschluss eines durchweg gelungenen Abends. Mit seinem Treffer zum Endstand von 4:0 rundete Jugendnationalspieler Nelson Weiper kurz vor Schluss den überzeugenden Sieg des 1. FSV Mainz 05 gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend ab. Das erste Profitor für den 17-jährigen Mittelstürmer, der damit zum jüngsten Bundesliga-Torschützen der Mainzer Historie avancierte. Obwohl Weiper bisher erst auf drei Kurzeinsätze kommt, ist man sich bei den Rheinhessen bereits sicher: Diesem hoch veranlagten Angreifer könnte die Zukunft gehören.
Schmidt: „Er knallt durch“
Seit 2012 spielt der gebürtige Mainzer nun schon für seinen Heimatklub. Seitdem durchlief er alle Jugendmannschaften. Seine Torquote auf dem Weg zu den Profis ist dabei äußerst beeindruckend. In der U17 erzielte er in 24 Spielen 29 Treffer, in der U19 stehen in zwölf Einsätzen 17 Tore zu Buche. Das macht eine Quote von durchschnittlich mehr als einem Tor pro Spiel.
Erst im vergangenen November wurde Weiper mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet. Ein weiteres Indiz dafür, dass der U18-Nationalspieler zu den talentiertesten Akteuren im deutschen Fußball zählt. Mainz-Sportdirektor Martin Schmidt schwärmte nach der Partie gegen Mönchengladbach am ‚DAZN‘-Mikrofon von Weiper: „Vor einem Jahr noch U19, jetzt trainiert er seit dem Sommer regelmäßig mit uns. Man hat immer gewusst, er knallt durch – als Jahrgangsbester und als Jugendnationalspieler. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er bei uns reinkommt.“
Weiper könnte Lücke im deutschen Fußball schließen
Mit einer Körpergröße von 1,92 Meter ist Weiper ein hoch aufgeschossener Spieler, der mit seiner Kopfballstärke und seiner körperlichen Präsenz besticht. Damit ist er exakt die Art von Stürmer, die im deutschen Fußball seit Jahren Mangelware ist. Schmidt weiß, dass man also auch beim DFB mit viel Interesse auf Weipers weitere Entwicklung blicken wird: „Da freuen nicht nur wir uns drauf, sondern auch der DFB wird viel Spaß an ihm haben. Er ist ein klasse Neuner, von denen es in Deutschland nicht so viele gibt.“
Doch der junge Torjäger überzeugt nicht nur mit seinen Qualitäten als Strafraumstürmer, sondern auch durch eine ordentliche Technik und eine gewisse Grundschnelligkeit. Weiper, der im März seinen 18. Geburtstag feiert, hat also alle Anlagen, die ihn perspektivisch zu einem kompletten Stürmer machen könnten, der in Verein und Nationalmannschaft eine tragende Rolle spielt.
Auf dem Weg dahin muss sich Weiper aber in Geduld üben. Mit Karim Onisiwo, Ludovic Ajorque und Marcus Ingvartsen stehen dem FSV im Sturmzentrum drei solide Optionen zur Verfügung. Zumindest in dieser Saison wird der Mainzer Youngster daher wohl weiterhin nur zu Kurzeinsätzen kommen.
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