Auf dem Papier ist es ein Duell zwischen zwei Bundesligisten, bei denen die Kräfteverhältnisse klar verteilt sein sollten. Das Spiel zwischen dem vermeintlichen Underdog und dem deutschen Rekordmeister war in der Vergangenheit jedoch immer wieder von Überraschungen geprägt. Schafft es der 1. FSV Mainz 05 den FC Bayern zu schlagen und den Abstand auf die Abstiegsplätze zu vergrößern oder schnappen sich die Münchner die nächsten drei Punkte?
Nach der 0:2-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen und lediglich drei Punkten aus den letzten drei Spielen sind die Mainzer unter Zugzwang. Ein Sieg wäre ein wichtiger Schritt auf dem Etappenlauf in Richtung Klassenerhalt und gut für das eigene Selbstbewusstsein angesichts der folgenden Spiele. Am Mittwoch spielt man das Derby im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Eintracht Frankfurt und am kommenden Samstag in Sinsheim gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Aber zurück zu dieser Partie: In zwei der letzten vier Bundesliga-Duellen gegen die Münchener konnten die Rheinhessen immerhin Punkte mitnehmen.
Zuletzt hagelte es viel Kritik und schlechte Stimmung in den sozialen Netzwerken. Trainer Sandro Schwarz will sich davon nicht beirren lassen. „Wir wollen mit allen zusammen eine besondere Atmosphäre schaffen“, sagte er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Auch mit der gerade zu Ende gegangenen Transferperiode zeigte sich der Trainer zufrieden. „Die Kadergröße ist optimal für uns. Ein größerer Kader wäre ungünstig für die Stimmung im Team“, so der 39-Jährige. Gegen den FC Bayern wllle man an die Defensiv-Leistung aus dem letzten Spiel anknüpfen, sich aber in der Offensive verbessern. Personell können die Mainzer dabei aus dem Vollen schöpfen. Selbst ein Einsatz des Langzeitverletzten René Adler scheint durchaus denkbar. Hier solle aber erst kurzfristig vor dem Spiel eine Entscheidung fallen. Angesichts der bald anstehenden Karnevalszeit wird der Verein am Samstagnachmittag „vierfarbbunt“ mit einem einem limitierten Fastnachtstrikot auflaufen.
Im Gegensatz zum hessischen Gegner sieht Bayerns Trainer Jupp Heynckes keinen zwingenden Verbesserungsbedarf in seinem Kader. „Wir müssen so weitermachen wie bisher. Wir haben eine intensive Trainingswoche hinter uns. Ich muss sagen, dass ich sehr zufrieden bin. Keiner lehnt sich zurück. Alle Spieler sind bereit, sich zu verbessern“, sagte der Coach des Rekordmeisters auf der Pressekonferenz. Dazu analysierte der 72-Jährige die Platzverhältnisse in Mainz und erklärte: „Ich habe das Spiel zwischen Mainz und Stuttgart gesehen. Da waren die Platzverhältnisse sehr schlecht. Ich weiß, dass es nicht so einfach werden wird, auf einem Terrain wie in Mainz zu spielen.“ Einen „Teppich wie in der Allianz Arena“ werde man hier nicht vorfinden. Trotzdem zeigte sich Heynckes optimistisch und erklärte, dass man aufgrund verschiedener Trainingsplätze an der Säbenerstraße unterschiedliche Spielsituationen bestens einstudieren konnte.
Neben den Langzeitverletzten Manuel Neuer und Thiago muss der Triple-Trainer von 2013 auf Arturo Vidal verzichten. Der Chilene fehlt aufgrund einer Magen-Darm-Grippe. Nach seiner Kapselverletzung stieg Sandro Wagner in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining ein und wird in Mainz wieder zur Verfügung stehen. Über den österreichischen Nationalspieler David Alaba sagte der 73-Jährige: „David Alaba ist gestern weggerutscht und hat sich das Becken ein bisschen verrissen. Mal sehen, wie es ihm heute geht.“ Mats Hummels darf sich nach der Geburt seines Sohnes auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz im Jahr 2018 freuen. „Ich muss ihn wieder heranführen“, erläuterte der Cheftrainer, „und Mats muss sich reinarbeiten“. Die anderen beiden Innenverteidiger, Jerome Boateng und Niklas Süle „haben ihre Sache gut gemacht“ so Heynckes, „da muss Mats schon ein bisschen was tun“. Wer die Position im Zentrum der Abwehr für Hummels freimachen wird, ließ Heynckes noch offen.
FC Bayern München: Ulreich – Kimmich, J. Boateng, Hummels, Alaba – Javi Martinez – Robben, T. Müller, James, Ribery – Lewandowski
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