Mainz gegen Stuttgart: Wer wird den Bundesliga-Frust los?
In der Bundesliga endete die Hinrunde sowohl in Mainz als auch beim VfB Stuttgart mit schwierigen Wochen. Seit mittlerweile fünf Spieltagen sind die beiden Vereine in der Liga ohne Sieg. Am Dienstagabend treffen die beiden Abstiegskandidaten im DFB-Pokal direkt aufeinander. Wem gelingt mit dem Einzug ins Viertelfinale ein versöhnlicher Jahresabschluss?
Sandro Schwarz: „Eine außergewöhnliche Chance“
Zieht man in Mainz nach der Hinrunde Bilanz, fällt diese wohl negativ aus. Am Ende steht Tabellenplatz 15 zubuche, mit 17 Punkten steckt man mitten im Abstiegskampf. Dennoch gelang am Samstag immerhin ein positiver Schlusspunkt zur ersten Saisonhälfte. Nach zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand konnte man bei Tabellennachbar Werder Bremen in letzter Sekunde noch ein 2:2 erkämpfen. Für FSV-Trainer Sandro Schwarz war das „ein ordentlicher Abschluss symptomatisch für die Hinrunde“ der Mainzer. „Wir hatten gute Phasen, dann weniger gute Phasen. Wir wissen auch, dass wir in der Vorrunde viele Sachen nicht gut gemacht habe. Aber man muss nicht alles schwarzmalen. Es gab auch Positives.“ Genau dieses Positive wollen die Mainzer auch beim Jahresabschluss gegen den VfB Stuttgart wieder zeigen.
Personell muss der FSV aber mit der Verletzung von Leon Balogun einen weiteren Ausfall verkraften. Für den nigerianischen Nationalspieler rückt wohl entweder Last-Minute Held Fabian Frei oder Alexander Hack in die Abwehrmitte. Mit Stefan Bell (Viruserkrankung) und Jean-Philippe Gbamin (Oberschenkelprobleme) werden den Mainzern ohnehin zwei wichtige Stammkräfte fehlen. Die anstrengenden vergangenen Wochen zählen für Sandro Schwarz dabei nicht als Ausrede: „Die hatte auch der VfB. Es geht darum, noch einmal alles rauszuhauen. Man muss uns ansehen, dass wir ins Viertelfinale wollen! Danach können wir uns genügend erholen.“ Beim letzten Aufeinandertreffen mit den Schwaben am zweiten Spieltag mussten die Mainzer auswärts eine 0:1-Pleite einstecken. Das soll sich aus 05er Sicht nicht wiederholen.
Stürmt Innenverteidiger Kaminski in Mainz von Beginn an?
Was den Mainzern am Wochenende noch gelungen ist, scheiterte beim VfB in letzter Sekunde dramatisch. Gegen den FC Bayern Müncen hatte Akolo in der Nachspielzeit die Möglickeit, die Schwaben für eine beeindruckende Leistung zu belohnen. Doch der Kongolese scheiterte mit seinem Elfmeter an Ex-Stuttgarter Sven Ulreich, sodass die Stuttgarter am Ende wieder mit null Punkten dastanden. In den vergangenen Spielen ist ein Muster in der Spielweise des VfB zu erkennen: Zwar spielen die Rotweißen in der Regel gut mit, sobald es allerdings ums Toreschießen geht, hapert es regelmäßig. Lediglich ein einziges Tor erzielte die Offensive in den letzten fünf Spielen. Nicht zuletzt ist die schwäbische Offensivschwäche auf die Personalsorgen im Angriff zurückzuführen, doch ausgerechnet diese verschärfen sich vor dem Achtelfinale in Mainz noch weiter.
Denn neben den ohnehin schon verletzten Carlos Mané (Knorpelschaden im Knie), Anastasios Donis (Muskelfaserriss im Gesäß) und Daniel Ginczek (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) droht auch der gegen Bayern starke Simon Terodde (Rippenprellung) auszufallen. So könnte VfB-Coach Hannes Wolf zu einer kreativen Lösung im Sturmzentrum gewungen sein: Schon in der zweiten Halbzeit gegen Bayern München setzte der 36-Jährige Innenverteidiger Marcin Kaminski als Stoßstürmer ein. „Er kann halt richtig kicken und Bälle klatschen lassen, ablegen, verlängern“, erklärt Wolf seinen Schachzug. Auch in Mainz könnte der Pole dort zum Einsatz kommen: „Bei der derzeitigen personellen Situation möchte ich nichts ausschließen.“ Auf seiner angestammten Position im Abwehrzentrum muss der VfB allerdings auch Löcher stopfen, denn mit Benjamin Pavard (Nasenbeinbruch) fällt ein weiterer Stammspieler aus. Die Winterpause kann für die angeschlagenen Stuttgarter also nicht früh genug kommen.
Voraussichtliche Aufstellungen
VfB Stuttgart: Zieler – Baumgartl, Badstuber, Kaminski – Insua, Beck – Ascacibar, Gentner – Özcan, Brekalo – Terodde
Fakten zum Spiel
- Anstoß: Dienstag, 19. Dezember 2017, 18.30 Uhr
- Stadion: Opel-Arena, Mainz
- Schiedsrichtergespann: Tobias Stieler (SR), Dr. Matthias Jöllenbeck (SR-A. 1), Christian Fischer (SR-A. 2), Benedikt Kempkes (4. Offizieller)
- Bilanz gegeneinander gesamt: 8-6-10 bei 35:36 Toren
- Bilanz gegeneinander bei Heimspiel Mainz: 5-4-3 bei 20:14 Toren