Der Start in die neue Saison ist dem 1. FSV Mainz 05 geglückt. Vier Punkte aus zwei Spielen sammelte der Karnevalsverein gegen Stuttgart (1:0) und Nürnberg (1:1). Im Fokus waren besonders die jungen Neuzugänge, die Manager Rouven Schröder verpflichtet hat. Mit Jean-Philippe Mateta, Pierre Kunde Malong, Ridle Baku, Moussa Niakhaté und Aaron Martin standen fünf Neue im letzten Spiel gegen Nürnberg in der Startelf. Doch haben die jungen Talente das Potenzial Diallo, Serdar und Muto vergessen zu machen?
Einer, der in der vergangenen Saison einen sagenhaften Aufstieg hinlegte, war Abdou Diallo. Für fünf Millionen Euro verpflicheten die Mainzer den jungen Innenverteidiger von der AS Monaco. In einem Jahr entwickelte sich der Franzose zu einem der besten Innenverteidiger der Bundesliag und wechselte nach nur einer Saison in Mainz zu Borussia Dortmund (28 Millionen Euro Ablöse).Die große Kunst wird es sein ihn zu ersetzen.
Versuchen soll das jedenfalls Moussa Niakhaté. Der Franzose wurde in diesem Sommer für sechs Millionen Euro vom FC Metz gekauft. Bislang lief der 22-Jährige in allen drei Pflichtspielen von Anfang an auf. Die Ruhe eines Diallo´s strahlt er noch nicht aus. Im ersten Spiel gegen Ergebirge Aue flog Niakhaté nach drei Minuten vom Platz. Auch in den ersten beiden Bundesligaspielen schlichen sich kleine Unkonzentriertheiten in sein Spiel ein. Er wird sicher noch Zeit brauchen, um an die Qualitäten seines Vorgängers heranzukommen.
Überzeugen konnte bisher der neuverpflichtete Linksverteidiger. Aaron Martin wurde für ein Jahr von Espanyol Barcelona ausgeliehen und eroberte sich direkt einen Platz in der Startelf. Im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg legte Martin mit einer feinen Flanke den Führungstreffer der Mainzer auf. Vorjahres-Linksverteidiger Daniel Brosinski spielt nun auf der rechten Abwehrseite. Der wechselwillige Giulio Donati musste auf die Bank weichen.
Mit viel Pech begann die neue Bundesligasaison für den Mittelfeldspieler Jean-Philippe Gbamin. Der 22-Jährige verletzte sich am ersten Spieltag in der Partie gegen den VfB Stuttgart und fällt vorerst aus. Aufgrund dessen, dass auch Danny Latza nicht spielbereit war, kam Neuzugang Pierre Kunde Malong (23) auf seine ersten Einsatzminuten für den FSV. Der Kameruner wurde als Wunschlösung für die Sechs von Atletico Madrid verpflichtet. In seinem ersten Einsatz zeigte der Serdar-Ersatz gute Ansätze.
Ebenfalls positiv fiel ein Neuzugang aus der U23 von Mainz 05 auf. Ridle Baku (20) erkämpfte sich die andere Position im Defensiven Mittelfeld. Er spielte in beiden Bundesligaspielen von Beginn an und könnte ein weiteres großes Talent im Mainzer Kader werden. Trainer Schwarz war von seiner neuen Doppel-Sechs sehr begeistert. Mit den beiden Neuzugängen ist man im Zentrum nun breiter aufgestellt.
Nach dem Abgang von Yoshinori Muto haben die Mainzer einen mit Jean-Philippe Mateta einen echten Stoßstürmer verpflichtet. In den ersten drei Pflichtspielen hinterließ der 21-jährige Franzose einen guten Eindruck. Nachdem er im DFB-Pokal gegen Erzgebirge Aue und am ersten Spieltag gegen den VfB Stuttgart noch torlos blieb, durfte der wuchtige Stürmer beim Auswärtsspiel in Nürnberg erstmals einen Treffer bejubeln. Der teuerste Transfer der Mainzer Vereinsgeschichte kam im Sommer von Olympique Lyon (8 Millionen Euro Ablöse) und soll vor allem mit seiner Physis für mehr Torgefahr sorgen.
Ein weiterer Offensivmann wurde aus den Niederlanden verpflichtet. Jean-Paul Boëtius ist ein schneller Außenspieler, der den abgewanderten Pablo de Blasis ersetzen soll. Bisher kam der Niederländer gegenüber Robin Quaison das Nachsehen und kam erst auf einen Kurzeinsatz gegen Nürnberg.
Während mit Nigel de Jong (33), Pablo de Blasis (30) und Leon Balogun (30) erfahrene Spieler abgegeben wurden, bleibt Rouven Schröder seiner Devise treu. Dementsprechend werden junge Talente von anderen Vereinen gekauft, in Mainz ausgebildet und abschließend teurer weiterverkauft. Somit war kein Neuzugang der Mainzer über 24 Jahr alt. Ob es in diesem Jahr einen neuen Diallo oder Serdar unter den Top-Talenten gibt wird die Zukunft zeigen. Im Vordergrund sollte allerdings der Klassenerhalt stehen.
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