Mainz im Transfercheck: Die Talente schlagen wieder ein
Eine Hinrunde mit Aufs und Abs ging für den FSV Mainz 05 mit einem 1:1 Unentschieden gegen die TSG 1899 zu Ende. Dabei können die Mainzer mit Platz 12 und sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz mit der aktuellen Spielzeit durchaus zufrieden sein. Denn namhafte Spieler wie Abdou Diallo, Yoshinori Muto und Suat Serdar kehrten dem Verein im Sommer den Rücken. Manager Rouven Schröder setzte seinen Kurs junge Talenten an den Bruchweg zu holen weiter fort. Bisher wieder einmal erfolgreich.
Zwei Verteidiger überzeugen in der Startelf
Mit Abdou Diallo und Leon Balogun verloren die 05er im Sommer gleich zwei Innenverteidiger. Vor allem der junge Franzose Diallo hinterließ eine riesige Lücke in der Mainzer Hintermannschaft. Nach nur einer Saison hatte er sich vom No-Name zu einem der Top-Innenverteidiger der Liga entwickelt. Rouven Schröder blieb keine andere Wahl, als Borussia Dortmund 28 Millionen Euro auf dem Tisch legte, als ihn zu verkaufen.
Umso bemerkenswerter ist es, wie der Abgang kompensiert werden konnte. Denn wieder schlug das Scouting-Netzwerk in Frankreich zu. Moussa Niakhaté (22) von Ligue1-Absteiger Metz konnten die Mainzer für 6 Millionen Euro aus seiner Heimat loseisen. Auf dem ersten Blick ziemlich viel Geld für ein unbeschriebenes Blatt. Doch der U21-Nationalspieler Frankreichs bewies in der Hinrunde bislang das Gegenteil. In allen Partien der Mainzer stand Niakhaté auf dem Feld und hatte großen Anteil an den erst 22 Gegentoren für die Elf von Sandro Schwarz.
Doch auch auf der Linksverteidiger-Position gelang den Verantwortlichen ein echter Transfercoup. Der Spanier Aarón Martin (21) wurde im Sommer zunächst für drei Millionen von Espanyol Barcelona ausgeliehen. Am Mainzer Bruchweg gehört der U21-Nationalspieler zu den absoluten Leistungsträgern. 16 Bundesliga-Einsätze bei denen er sowohl offensiv mit seinen gefährlichen Flanken, als auch defensiv mit seinem guten Stellungsspiel glänzte, sprechen für sich. Nach zehn Spielen von Aarón trat für den Bundesligisten die Kaufpflicht in Kraft. Der Spanier wechselt im kommenden Sommer fest für weitere sechs Millionen Euro.
Kunde Malong mit guten Ansätzen, Boëtius meist Joker
Im Mainzer Mittelfeld ging mit Suat Serdar ein technisch begabter Achter zum FC Schalke 04 (10,5 Millionen). Nach einigen Verletzungen, wie die von Danny Latza und Jean-Philippe Gbamin, bekam auch im Zentrum ein Neuzugang seine Chance sich zu beweisen. In der Jugend von Atletico Madrid ausgebildet, zog es Pierre Kunde Malong (23) im Juli zum FSV Mainz 05. Der Nationalspieler Kameruns ist vor allem für seine Robustheit bekannt und konnte auf der Sechs einige Bälle festmachen und Angriffe einleiten. Die teure Neuverpflichtung (7,5 Millionen Euro) wurde zum Dauerbrenner und bestritt seit Saisonbeginn 17 Spiele für die 05er.
Der Niederländer Jean-Paul Boëtius (24) hingegen hat sich nach anfänglichen Problemen zuletzt immer öfter in die Startelf gespielt. Nach Engagements in der Schweiz, Belgien und den Niederlanden möchte der Flügelspieler in der Bundesliga voll durchstarten. In 15 Einsätzen kommt Boëtius bisher auf drei Scorerpunkte und macht mit seinem Tempo Lust auf mehr.
Mateta der Königstranfer, Abass noch ohne Chance
Am tiefsten in die Tasche griff Rouven Schröder für den französischen Stürmer Jean-Philippe Mateta. Satte acht Millionen Euro überwiesen die Rheinhessen an Olympique Lyon. Ein Transfer der sich bislang voll und ganz auszahlte. Denn der bullige Stürmer ist vor allem aufgrund seiner Physis ein unangenehmer Gegenspieler für jeden Verteidiger. Ob per Kopf oder mit seinem starkem rechten Fuß. Der 1,92-Hüne ist mit seinen fünf Treffern der gefährlichste Mainzer und hat mit seinen erst 21 Jahren noch eine ganze Menge Potenzial.
Issah Abass hingegen kommt in Mainz bisher noch nicht zu Spielzeit. Das 20-jährige Talent aus Ghana soll im Schatten Topstürmer Mateta aufgebaut werden. Der Neuzugang von NK Olimpija Ljubljana braucht noch Zeit und bekommt diese auch. Neben der Mittelstürmer-Position kann der flinke Angreifer auch auf dem rechten Flügel eingesetzt werden.
Keine Neuzugänge bei Mainz 05 im Winter geplant
In einem Interview mit „DAZN“ stellte Rouven Schröder kürzlich klar, dem Kader voll und ganz zu vertrauen. „Es ist nichts geplant. Der Kader steht.“, so der Manager. Man habe einen guten Konkurrenzkampf im Team. „Wenn sich jemand verletzen sollte, werden wir reagieren.Im Winter schauen wir eher auf Abgänge.“