Mainz-Sportvorstand Schröder: „Wir sind sehr geschlossen und zuversichtlich“
Nach der desaströsen 0:8-Niederlage gegen RB Leipzig am vergangenen Samstag ist vor allem die Stimmung bei den Anhängern vom 1. FSV Mainz 05 noch weiter in den Keller gerutscht. Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz steht nach zehn Spieltagen mit nur neun Punkten auf Tabellenplatz 15. Am kommenden Samstag ist Union Berlin zu Gast in der Opel Arena. Im „kicker“-Interview spricht Mainz-Sportvorstand Rouven Schröder über die aktuelle Situation seines Vereins.
Schröder: „Natürlich hat diese Niederlage alle schockiert“
Der 44-Jährige erlebt keine leichten Wochen bei Mainz 05. Auf die Frage des „kicker“, wie schnell er nach der Niederlage gegen Leipzig wieder zur Tagesordnung übergehen könne, sagt er: „Zur Tagesordnung übergehen kann ja auch heißen, dass man alle Punkte abgearbeitet hat und wieder nach vorne schaut. Natürlich hat diese Niederlage alle schockiert, es hängt vielen noch in den Klamotten, und jeder geht anders damit um. Einer ist betrübt, ein anderer eher kämpferisch – zu Letzteren zähle ich mich.“
Auch nach einem Spiel wie gegen Leipzig möchte Schröder bedacht und reflektiert an die Mannschaft herantreten. Trainer Sandro Schwarz steht für ihn bei der Analyse mit dem Team allerdings an erster Stelle: „Der Trainer ist Chef und der Kopf der Mannschaft, das habe ich immer gesagt. Trotzdem habe ich als Sportvorstand Themen, die ich immer in Abstimmung mit dem Trainer in der Mannschaft bespreche. Es ist wichtig, dass man sich in der Führung gemeinschaftlich zeigt und nachvollziehbar handelt, dass man sich unterstützt und jeder seine Sichtweise einbringt. Da liegen Sandro und ich nah beinandern. Vom Typ her sind wir beide Kämpfer.“
Zu wenig Verantwortung aber viel Vertrauen
Schröders größte Kritik in Bezug auf das Spiel gegen Leipzig richtig sich gegen das Thema der Verantwortung: „Wenn man es so geschehen lässt wie bei der Niederlage in Leipzig, missachtet ein Spieler nicht nur die Verantwortung gegenüber dem Verein und den Fans, sondern auch gegenüber seinen Mitspielern und sich selbst. Das kann nicht im Interesse des Spielers sein, hat nichts mit unserem Anspruch zu tun und darf so einfach nicht passieren.“
Ein Punkt, auf den Schröder großen Wert liegt und der auch nach den schweren letzten Wochen noch immer im Verein zu finden ist, ist das Vertrauen auf jeder Ebene: „Es ist schön zu sehen, dass der Verein auch in einer Phase, in der so viel auf einzelne Verantwortliche einströmt und jeder ja auch emotional reagiert, so zusammensteht und gegenseitiges Vertrauen herrscht. Wenn man Misstrauen die Tür öffnet, dann kann es nicht mehr funktionieren. Wir sind da sehr geschlossen und zuversichtlich. Ich tausche mich viel auf dem kurzen Dienstweg im Vorstand und mit dem Aufsichtsrat aus, die Kommunikation ist mir sehr wichtig und die Basis für das Vertrauen.“